Neues Diagnosesystem verbessert Krebsfrüherkennung
Bei Krebs spielt eine möglichst frühe Erkennung eine entscheidende Rolle. Ein neues System von Siemens, der so genannte Biograph, kombiniert dazu zwei Technologien der Bildgebung und verbessert damit die diagnostischen Möglichkeiten der Ärzte. Der Biograph vereint die Positronenemissionstomographie (PET) und die Computertomographie (CT). Während ein PET-Scanner außergewöhnliche Stoffwechselaktivitäten – wie sie zum Beispiel von Tumoren verursacht werden – sichtbar macht, liefert ein Computertomograph detaillierte dreidimensionale Ansichten des menschlichen Körpers. Der Biograph macht beide Untersuchungen direkt hintereinander und verknüpft so erstmalig biologische mit anatomischen Daten. Anhand des aufgenommenen Gesamtbildes des Patienten kann der behandelnde Arzt Krankheitsherde im Inneren des Körpers mit noch nie erreichter Präzision lokalisieren. Dies ermöglicht vor allem die frühe Erkennung von kleineren Geschwüren. Bisher mussten beide Untersuchungen getrennt voneinander erfolgen und die Bilddaten anschließend mit Hilfe einer Grafiksoftware übereinandergelegt werden. Dabei auftretende Ungenauigkeiten, vor allem bei Untersuchungen im Bauch-, Brust- oder Beckenbereich, wirkten sich oft negativ auf die Genauigkeit des Befundes aus.
Ein weiterer Vorteil des Biographen liegt in der Zeitersparnis. Die neue Diagnosemethode dauert mit rund 30 Minuten lediglich halb so lange wie bisher. Dies bedeutet weniger Stress für den Patienten und mehr Zeit für den Radiologen für weitere Behandlungen. Das Time-Magazine zeichnete den Biographen als Innovation des Jahres 2000 aus. Siemens hat das System zur Marktreife weiterentwickelt. Am Universitätsklinikum Essen wurde im vergangenen Jahr der erste Biograph in Europa installiert.
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