Bearbeitungszeit mit schwenkbarem Mehrspindelkopfträger um über 90% reduziert

So recht zufrieden mit dem Ablauf der Einzelbearbeitung der 24er-Bohrbilder an den Lagern der Unterbaugehäuse für Betonpumpen war Steffen Roller, Gruppenleiter Mechanik im Werk Althengstett der Putzmeister Concrete Pumps GmbH, nicht. Zeit- und kostenaufwändig wurden auf einer Fahrständer-Fräsmaschine die Gewindebohrungen einzeln vorgebohrt, das Kernloch gebohrt und anschließend das Gewinde geschnitten.

Als die Kapazität der Maschine an ihre Grenzen stieß und eine weitere beschafft wurde, nutzte Roller die Gelegenheit, den bisherigen Ablauf beim Bohren der 24er-Lochbilder zu optimieren: „Auf der neuen SHW-Fahrständermaschine, ausgerüstet mit einer Pick-up-Station zum automatischen Wechsel der Horizontal- und Vertikal-Fräsköpfe sollten die 24 Bohrungen nicht mehr einzeln nacheinander, sondern mit einem automatisch einwechselbaren Mehrspindelkopfträger gleichzeitig gefertigt werden.“

Gesagt, getan, die Romai Robert Maier GmbH in Vaihingen, Spezialist für die Entwicklung von kundenspezifischen Vorsatzgetrieben aller Art, nahm sich dieser Aufgabe an. Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung in der Entwicklung von kundenspezifischen Mehrspindelköpfen der unterschiedlichsten Ausführung, angefangen von Lösungen mit einem Gewicht von einem Kilogramm, beispielsweise für die Uhrenindustrie, bis hin zu Schwergewichten von 5000 kg, war es für die Romai-Ingenieure kein Problem, auch diese Aufgabe lösen zu können.

Technische Daten der Fahrständermaschine begrenzten Gewicht des Mehrspindelkopfträgers

Gemeinsam mit dem Hersteller der Fahrständer-Fräsmaschine SHW wurden die Eckdaten festgelegt. In einem Trägergehäuse sollten drei Mehrspindelköpfe, je einer für die Zugangsbohrung, Kernlochbohrung und zum Gewindeschneiden – alternativ auch Gewindeformen – automatisch schwenkbar integriert werden. Die technischen Daten der Fahrständermaschine begrenzten das Gewicht des Mehrspindelkopfträgers auf 850 kg und die Antriebsleistung auf 56 kW.

Nicht realisieren ließen sich die 24 Arbeitsspindeln je Mehrspindelbohrkopf. „Nicht nur wegen der Gewichtsbegrenzung, sondern auch aufgrund des zu geringen Spindelabstandes und der Abtriebsspindeln mit HSK-C-50-Schnittstelle“, erläutert Mathias Maier, geschäftsführender Gesellschafter der Romai Robert Maier GmbH. Romai schlug deshalb vor, die 24 Bohrungen in zwei Schritten mit je zwölf Abtriebsspindeln zu fertigen. Innerhalb kurzer Zeit erarbeitete das Romai-Team die angepeilte Lösung. „Zum schnellen Erfolg des Projektes hat auch beigetragen, dass der Kunde sehr konkrete Vorstellungen hatte, die wir entsprechend umsetzten“, betont Maier.

Mehrspindelkopfträger arbeitet zur vollsten Zufriedenheit

Mittlerweile arbeitet der Mehrspindelkopfträger seit Monaten zur vollsten Zufriedenheit von Gruppenleiter Roller auf der SHW-Fahrständer-Fräsmaschine: „An die optimalen Schnittwerte für diese ?Zwölfer-Kombination? musste ich mich allerdings erst herantasten, weil die Übertragung der Werte vom herkömmlichen Bohren und Gewindeschneiden den Antrieb überforderte.“ Etwas reduzierte Schnittwerte behoben dieses, wodurch gleichzeitg deutlich bessere Werkzeugstandzeiten erreicht wurden. Mit dem ersten Werkzeugsatz sind seither 150 Unterbau-Gehäuse prozesssicher bearbeitet worden und er ist immer noch gut, ohne erkennbare Beanspruchung.

Auch die Bilanz, die Steffen Roller hinsichtlich des Rationalisierungseffekts zieht, kann sich sehen lassen: „Die Zeiteinsparung ist beträchtlich, bei kleinen Unterbau-Gehäusen sparen wir bis zu 40 min, bei großen Unterbau-Gehäusen nahezu 80 min.“

Media Contact

Bernhard Kuttkat MM MaschinenMarkt

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