Hoffen auf die Europäische Wildrebe
Natürliche Resistenzen statt Kupfer- und Schwefeleinsatz – das ist das Hauptziel eines dreijährigen Forschungsprojektes zur Züchtung neuer Rebsorten, das im August 2011 gestartet wurde.
Hintergrund ist der anhaltend hohe Krankheitsdruck durch Echten und Falschen Mehltau sowie durch Schwarzfäule, der im ökologischen Weinbau überwiegend mit Kupfer- und Schwefelpräparaten bekämpft wird. Schwarzfäule tritt seit etwa zehn Jahren verstärkt im deutschen Weinbau auf.
Der Einsatz von Kupfer wird zunehmend kritisch gesehen, weil man eine Anreicherung im Boden und negative Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit befürchtet. Bundesweit werden im Zuge der Risikovorsorge Möglichkeiten zur Verringerung des Kupfereinsatzes gesucht.
Die Hoffnungen der Forscher ruhen auf der Europäischen Wildrebe, bei der Resistenzen gegen die genannten Pilzinfektionen nachgewiesen wurden. Die Resistenzgene sollen lokalisiert und in klassische Rebsorten eingekreuzt werden, um die Aufwandmengen der Fungizidbehandlungen deutlich zu verringern. Durch die Kombination mehrerer Resistenzgene in einer Pflanze soll zudem die Gesamtresistenz der Rebenkreuzungen gegenüber den Pilzerkrankungen langfristig erhalten bleiben.
Die praktische Umsetzung des Verbundprojektes übernehmen das Karlsruhe Institute of Technology (KIT), das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinland-Pfalz und das Julius-Kühn-Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof (JKI). Die finanziellen Mittel werden im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) bereitgestellt.
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