Regenwälder in West-Kanada bleiben geschützt

Fast eine halbe Million Mikrospiegel trägt dieses mechatronische Bauteil, das seit längerem für Videoprojektionen eingesetzt wird. In einem neuen Messgerät tasten feine Lichtstrahlen Oberflächen berührungslos ab.&nbsp;<br> ©Fraunhofer IPT


VDZ-Initiative in British Columbia erfolgreich

Die Regenwälder in British Columbia (West-Kanada) werden nicht abgeholzt. Auf Initiative insbesondere des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (VDZ) und des Verbandes Deutscher Papierfabriken (VDP) konnte nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung zwischen den kanadischen Forstunternehmen, Naturschutzverbänden, First Nations und der Regierung von British Columbia zum Schutz des ökologisch wertvollen Great Bear-Regenwaldes erzielt werden.

Für über 80 bisher unberührte Täler sind nach dieser Vereinbarung Maßnahmen vorgesehen, die den Einschlag nur noch nach ökologischen Kriterien gestatten. "Kern dieses Schutzplanes für die Regenwälder ist, dass sich Forstnutzer und Umweltschutzverbände, aber auch Gewerkschaften, indigene Völker und die Regierung von British Columbia auf für alle Interessen akzeptable ökologische Standards geeinigt haben", so Wolfgang Fürstner, Geschäftsführer des VDZ. In 20 Waldtälern mit einer Gesamtfläche von über 600.000 Hektar darf überhaupt nicht mehr eingeschlagen werden, in 68 weiteren Tälern gibt es ab sofort einen Einschlagstopp für eine Dauer bis zu zwei Jahren. In dieser Zeit sollen für die einzelnen Regionen besonders angepasste Nutzungspläne erstellt werden, die den Nachhaltigkeitskriterien von Rio folgen. 

Die deutschen Verlage sind bedeutende Zellstoffabnehmer dieser Region. Im August 1999 unternahm eine Delegation, bestehend aus Vertretern des VDZ, VDP und Greenpeace eine Reise nach British Columbia, um sich vorort ein Bild von den Forstmethoden der Kanadier zu machen. Wolfgang Fürstner:" Was wir in British Columbia gesehen haben, hat uns bestärkt, zusammen mit Greenpeace auf eine ökologisch akzeptable Forstwirtschaft hinzuwirken."

Die Verhandlungsergebnisse wertet Wolfgang Fürstner als "großartigen Erfolg". Sie hätten nur erzielt werden können, weil die unterschiedlichen Interessensgruppen vorort die Dringlichkeit des Erhalts der Regenwälder erkannt hätten und sich einigen konnten. Diese Aktion der Deutschen Zeitschriftenverleger und Papierindustrie sieht Fürstner als Vorbild für weitere Initiativen in anderen Regenwälder. VDZ und VDP werden in den kommenden Monaten auf die Umsetzung der Vereinbarungen drängen.

Am 23. April 2001 wird um 11.00 Uhr eine Pressekonferenz in der kanadischen Botschaft in Berlin stattfinden, bei der neben Vertretern der Coastal Forest Conservation Initiative (CFCI), des VDP und der kanadischen Regierung, der VDZ die Verhandlungsergebnisse der deutschen Öffentlichkeit vorstellen wird.

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