Initiator der Internetplattform "Nachhaltigkeit im organisch-chemischen Praktikum" geehrt

Den Literaturpreis des Fonds der Chemischen Industrie erhält in diesem Jahr Prof. Dr. Burkhard König (44) von der Universität Regensburg für die Entwicklung der internetbasierten Lehr- und Lernplattform „Nachhaltigkeit im organisch-chemischen Praktikum“.

Damit würdigt der Fonds der Chemischen Industrie ein modernes Unterrichtsprojekt der Chemie, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert wurde. Der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Werner Wenning, verlieh den mit 10.000 Euro dotierten Preis im Rahmen der VCI-Mitgliederversammlung am 21. September 2007 in Köln.

„Weltweit nichts Vergleichbares in der organischen Chemie“

In der Laudatio des Präsidenten heißt es: „Für die Laborpraktika in Organischer Chemie ist dieses Internet-Projekt eine echte Innovation: Es gibt weltweit nichts Vergleichbares mit einem derart umfassenden und integrierten Ansatz.“ Wenning würdigte vor allem, dass der Lehrstoff Fragen der Nachhaltigkeit systematisch berücksichtige: Wie viel Energie ist für die chemische Reaktion nötig? Welche Nebenprodukte und Abfälle entstehen? Es sei König und weiteren engagierten Hochschullehrerkollegen zu verdanken, dass solche Fragen in die Ausbildung junger Nachwuchskräfte von Anfang an in den Lehrplan konsequent eingebunden werden.

Interaktive Datensammlung in offener Form

Entstanden sei, so DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers, das Werk durch ein Team von Wissenschaftlern an sechs Hochschulstandorten, die ihre jeweils eigene Expertise aus zum Teil unterschiedlichen Gebieten einbrachten. Dadurch hätten auch Aspekte wie Ökobilanzierung, Energieverbrauch oder toxikologische Bewertung fachkompetent eingearbeitet werden können. Das Endprodukt des Projektes sei kein geschlossenes Lehrbuch mit ausschließlicher Fokussierung auf Synthesechemie, sondern eine interaktive Datensammlung, die durch ihre offene Form auch von anderen Interessenten als den ursprünglichen Bearbeitern genutzt, ergänzt und weitergepflegt werden könne.

Prof. König erhielt mehrere Auszeichnungen für seine Forschungen

Prof. Dr. Burkhard König studierte Chemie an der Universität Hamburg und promovierte 1991 über „Brücken- und ringfunktionalisierte Paracyclophane“. Es folgten Forschungstätigkeiten an der Universität Canberra, Australien, und an der Universität Stanford, USA. 1996 habilitierte sich König an der Technischen Universität Braunschweig. In dieser Zeit war er Liebig-Stipendiat des Fonds der Chemischen Industrie. Seit 1999 hat er den Lehrstuhl für Organische Chemie der Universität Regensburg inne. Für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen hat König 1995 den „Förderpreis der Dr. Otto Röhm Gedächtnisstiftung“ und ein Jahr später den „Invitation Fellowship Award“ der Japan Society for the Promotion of Science erhalten. Außerdem engagiert sich König im Vorstand der Gesellschaft Deutscher Chemiker sowie im Board einiger internationaler wissenschaftlicher Chemiegesellschaften für die Interessen der akademischen Forschung.

Ansprechpartner für Fragen (AZ 08457): Monika von Zedlitz, Pressestelle des Verbandes der Chemischen Industrie, Mainzer Landstraße 55, 60329 Frankfurt, Telefon: 069/2556-1473, Telefax: 069/2556-1613

Media Contact

Monika von Zedlitz DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer