Autisten unterscheiden die menschliche Stimme nicht von anderen Geräuschen

Für Autisten ist die menschliche Stimme ein Geräusch wie jedes andere, oder zumindest fast. Laut einer französisch-kanadischen Studie werden bei Autisten die Gehirnareale, die zur Wahrnehmung der menschlichen Stimme eingeschaltet werden, nicht wie bei normalen Personen aktiviert. Dieser Unterschied erklärt teilweise die Schwierigkeiten, die ein Autist bei der Aufnahme normaler sozialer Beziehungen hat.

Dem Team um Monica Zilbovicius (Inserm/CEA) ist es Dank einer MRT Methode gelungen, die Gehirnaktivitäten von fünf Autisten und acht freiwilligen gesunden Personen zu registrieren, während diese Geräusche (Tierstimmen, Musik, verschiedene Geräusche) oder menschliche Stimmen (Lieder, Schreie, Wörter, Weinen… ) hörten. Bei Autisten wird das Gehirnareal, das für Wahrnehmung der menschlichen Stimme verantwortlich ist, nicht aktiviert. Glockenläuten oder Kinderlachen aktivieren ohne Unterschied die selbe Region. Diese Arbeiten wurden in der August Ausgabe der Fachzeitung „ Nature Neuroscience“ veröffentlicht.

Autisten werden durch diese unterentwickelte Fähigkeit, die Stimme ihrer Artgenossen zu erkennen, um so mehr behindert, als dass die menschliche Stimme, abgesehen von der Bedeutung der Wörter, viele Informationen über die sprechende Person enthält. Frühere Arbeiten haben ähnliche Defekte bei der Wahrnehmung von Gesichtern gezeigt.

Kontakt: Monica Zilbovicius, CEA, @ zilbo@shfj.cea.fr

Media Contact

Antoinette Serban INSERM

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

FDmiX: Schnelle und robuste Serienproduktion von Nanopartikeln

Verkapselungstechnologie der nächsten Generation… Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe bieten ein enormes Potenzial für die Medizin und eröffnen neue Therapieansätze. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen…

Sensor misst Sauerstoffgehalt in der Atemluft

Eine zu geringe oder zu hohe Sauerstoffsättigung im Blut kann bleibende körperliche Schäden bewirken und sogar zum Tod führen. In der Intensiv- und Unfallmedizin wird die Sauerstoffkonzentration der Patientinnen und…

Neue MRT-Technik erkennt Schlaganfälle in kürzester Zeit

Tag gegen den Schlaganfall: Forschende der Universitätsmedizin Mainz haben im Rahmen einer Studie erstmals eine KI-gestützte Magnetresonanz-Tomographie (MRT)-Methode untersucht, um akute ischämische Schlaganfälle effizienter detektieren zu können. Dabei setzten sie…

Partner & Förderer