Informatik ist nicht nur Männersache

Prof. Dr. Wolfram Hardt initiierte das Projekt "Technische Informatik für Frauen". Foto: Mario Steinebach

TU-Projekt „Technische Informatik für Frauen“ präsentiert sich bei Aktionstag der Initiative TeamArbeit für Deutschland

„Ein Netzwerk gegen Arbeitslosigkeit“ möchte die Initiative TeamArbeit für Deutschland knüpfen. Mit einem Aktionstag am 27. Mai 2004 soll das Netzwerk auch in Chemnitz noch stärker verankert werden. Auch die TU Chemnitz wird in der Stadthalle vertreten sein: Die Fakultät für Informatik stellt ihr Projekt „Technische Informatik für Frauen“ vor.

Das von Prof. Dr. Wolfram Hardt initiierte und vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen im Informatikstudium und in Computerberufen zu vergrößern. Denn der liegt tatsächlich nicht im grünen Bereich: Auch an der TU Chemnitz sind nur 95 der 862 an der Fakultät für Informatik eingeschriebenen Studierenden Frauen. Warum das so ist, darüber könne man nur spekulieren, meint der Professor für Technische Informatik, aber: „Es ist veränderbar!“

Derzeit bietet sein Projekt deshalb spezielle Schülerpraktika an. Zwei bis vier Wochen lang können sich junge Menschen an der Fakultät einen Einblick in den Studiengang Informatik verschaffen. Die erste Gruppe ist momentan vor Ort. Zu ihr gehört auch Carina Walter. Die 19-Jährige hat im März ihr Abitur in Mainz bestanden. Die Zeit bis zum Studienbeginn nutzt sie jetzt zur Orientierung. „Im Internet habe ich von diesem Chemnitzer Projekt gelesen und mich gleich angemeldet“, erzählt sie. Gemeinsam mit ihren Kollegen aus Chemnitzer Schulen probiert sie jetzt schon mal das Studentenleben aus: „Wir gehen hier ganz normal mit in die Vorlesungen“, berichtet die Pfälzerin. Das Besondere im Chemnitzer Projekt: Mit dem Wissen werden die Schüler nicht allein gelassen, im Gegenteil: „Direkt nach der Vorlesung können wir unseren Projektbetreuer Wassil Dimitrow fragen, wenn wir etwas nicht verstanden haben. Und außerdem nutzen wir die technischen Möglichkeiten an der Uni, um gleich alles praktisch auszuprobieren, was uns eben noch theoretisch erklärt wurde“, beschreibt Carina Walter ihren momentanen Tagesablauf. Sie sieht darin auch den größten Vorteil dieser Art von Praktika: „Hier an der TU Chemnitz gibt es ja ganz andere Möglichkeiten als bei uns an der Schule.“

Momentan probiert sich Carina Walter gemeinsam mit Thomas Seifert an der Abbildung von binärcodierten Dezimalzahlen auf einer 7-Segment-Anzeige aus. Der 17-jährige Schüler der Chemnitzer Richard-Hartmann-Schule absolviert im Rahmen des Projektes gerade ein vierwöchiges Praktikum. Er ist mit der Zusammenarbeit mit Carina sehr zufrieden: „Durch Frauen wird die Atmosphäre schon ein bisschen aufgelockert“, meint er. Und dabei ist es gar nicht so, dass Carina ständig auf seine Hilfe angewiesen ist: „Sie hat einfach teilweise Erfahrungen auf anderen Gebieten als ich. Wir ergänzen uns da sehr gut“, beschreibt er die Vorteile. Und auch für Carina Walter ist das Praktikum an der Chemnitzer Universität eine positive Erfahrung: „In meinem Studienwunsch, Bio-Informatik, hat mich das Ganze sehr bestärkt.“

Weitere Informationen gibt Prof. Dr. Wolfram Hardt, Telefon (03 71) 5 31 – 14 67, E-Mail hardt@cs.tu-chemnitz.de

Media Contact

Dipl.-Ing. Mario Steinebach idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

FDmiX: Schnelle und robuste Serienproduktion von Nanopartikeln

Verkapselungstechnologie der nächsten Generation… Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe bieten ein enormes Potenzial für die Medizin und eröffnen neue Therapieansätze. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen…

Sensor misst Sauerstoffgehalt in der Atemluft

Eine zu geringe oder zu hohe Sauerstoffsättigung im Blut kann bleibende körperliche Schäden bewirken und sogar zum Tod führen. In der Intensiv- und Unfallmedizin wird die Sauerstoffkonzentration der Patientinnen und…

Neue MRT-Technik erkennt Schlaganfälle in kürzester Zeit

Tag gegen den Schlaganfall: Forschende der Universitätsmedizin Mainz haben im Rahmen einer Studie erstmals eine KI-gestützte Magnetresonanz-Tomographie (MRT)-Methode untersucht, um akute ischämische Schlaganfälle effizienter detektieren zu können. Dabei setzten sie…

Partner & Förderer