Neuer Top-Preis für Mathematik gestiftet

Der Welt-Mathematikerverband International Mathematical Union, kurz IMU, und die Chern Medal Foundation (CMF) geben die Stiftung des Chern Medal Award, eines neuen wissenschaftlichen Mathematik-Preises, bekannt.

„Der Preis wird in Erinnerung an den herausragenden Mathematiker Shiing-Shen Chern geschaffen, um an seine bedeutenden Leistungen insbesondere im Bereich der Geometrie zu erinnern“, sagt Martin Grötschel, Mathematik-Professor an der TU-Berlin und Generalsekretär der IMU. „Für die Auszeichnung mit der Chern-Medaille kommen Personen in Betracht, deren mathematische Lebensleistung höchste Anerkennung verdient.“

Der Preis besteht aus einer Medaille und einem Preisgeld in Höhe von 500.000 US-Dollar, wobei die Hälfte des Geldpreises einer Organisation zur Förderung der Mathematik gestiftet werden muss. Die finanzielle Ausstattung des Preises erfolgt durch die Chern Medal Foundation, die durch Stiftungen der S. S. Chern Foundation for Mathematical Research und der Simons Foundation ins Leben gerufen wurde. Die Chern-Medaille wird alle vier Jahre und erstmals am 19. August 2010 auf der Eröffnungsfeier des Internationalen Mathematikerkongresses in Hyderabad, Indien, verliehen.

„Wir freuen uns sehr, dass IMU und CMF mit der Chern-Medaille nun auch einen hochkarätigen Preis zur Würdigung eines mathematischen Lebenswerkes geschaffen haben“, sagt Wolfgang Lück, Professor für Mathematik an der Universität Münster und Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Die IMU vergibt bereits seit 1936 die Fields-Medaille, den „Nobel-Preis in Mathematik“, seit 1982 den Nevanlinna-Preis für Theoretische Informatik sowie gemeinsam mit der DMV seit 2006 den Gauß-Preis für Angewandte Mathematik. Fields-Medaille und Nevanlinna-Preis sind Mathematikerinnen und Mathematikern vorbehalten, die jünger als 40 Jahre alt sind.

Shiing-Shen Chern, dem der neue Preis gewidmet ist, wurde 1911 in Jiaxing, China, geboren und starb 2004 in Tianjin, China. Chern wurde 1936 an der Universität Hamburg promoviert. Er war weltweit an renommierten Mathematik-Instituten tätig, zum Beispiel am Institute of Advanced Study in Princeton, an den Universitäten in Chicago und Berkely und an der Academia Sinica in China. Er erhielt schon zu Lebzeiten viele Würdigungen, etwa den Shaw Prize, den Wolf Prize und die Lobachevsky-Medaille. Im Jahre 2001 bekam er die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin.

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Thomas Vogt idw

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