Lebensmittelchemische Expertise in Münster

Am 15. März treffen sich in Münster Lebensmittelchemiker des Regionalverbands Nordrhein-Westfalen der Lebensmittelchemischen Gesellschaft zu ihrer Arbeitstagung 2017.

An der Westfälischen Wilhelms-Universität diskutieren sie aktuelle Themen wie die verbesserte chemische Analytik und kompetente rechtliche Bewertung von Mineralölen in Kosmetika und Spielzeug. Außerdem stehen grundlegende Überlegungen zu toxikologischen Wirkungen von sehr kleinen Partikeln wie Mikroplastiken in Wasser oder Nanopartikel auf dem Programm.

Das abwechslungsreiche Tagungsprogramm setzt sich aus 14 Fachvorträgen und zahlreichen Posterbeiträgen zusammen. Experten präsentieren aktuelle Erkenntnisse zu Mineralölen in Kosmetika und Spielwaren und diskutieren auch die toxikologische Bewertung von Mineralölrückständen. Ein weiteres spannendes Thema ist, ob psychoaktive Stoffe in die Kuhmilch übergehen, wenn die Tiere mit hanfhaltigem Futter ernährt werden. Diese Frage beleuchten Fachleute aus Untersuchungsämtern und Forschung gemeinsam mit Industrievertretern aus analytischer, toxikologischer und besonders rechtlicher Sicht.

Weitere Themen sind neue Spurenstoffe in Trinkwasser und aktuelle Analysemethoden, ohne die keine Spurensuche möglich wäre. Die Entwicklung neuer Analysentechniken ist eine der Kernkompetenzen von staatlich geprüften Lebensmittechemiker/-innen. Mit ihr können auch ernährungsphysiologische Fragestellungen beantwortet werden. So gibt es inzwischen für die Gesundheitsbewertung des Apfelverzehrs eine Untersuchungstechnik des Urins. Ohne die Expertise der Lebensmittelchemiker wäre das ebenso wenig möglich wie die rechtliche Auseinandersetzung mit Lebensmittelbetrug. Aus diesem Grund wird auf der Tagung auch diskutiert, wie die Ausbildung mit staatlichem Abschluss künftig gestaltet werden muss, um den sich stetig wandelnden Anforderungen gerecht zu werden.

Weitere Informationen unter
https://www.gdch.de/netzwerk-strukturen/fachstrukturen/lebensmittelchemische-ges….

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 28 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Lebensmittelchemische Gesellschaft, deren Aufgabe es ist, den Gedankenaustausch auf dem Gebiet der Lebensmittelchemie und deren Nachbardisziplinen zu fördern und fachliche Anregungen zu vermitteln. Zu diesem Zweck werden u.a. Tagungen der sechs Regionalverbände durchgeführt. Die Lebensmittelchemische Gesellschaft ist mit fast 2.900 Mitgliedern die größte Fachgruppe in der GDCh. Sie veranstaltet alljährlich den Deutschen Lebensmittelchemikertag – in diesem Jahr vom 25. bis 27. September in Würzburg.

Media Contact

Dr. Karin J. Schmitz Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer