Forscher aus elf Ländern auf „Blättersuche“ in Herrenhausen

Gottfried Wilhelm Leibniz verfasste seine berühmte „Monadologie“ während seines letzten Wiener Aufenthaltes im Jahre 1714, um die Grundsätze seiner Philosophie zu erläutern. 300 Jahre danach ist die ursprünglich auf Französisch geschriebene, in vier Manuskripten überlieferte Schrift zum Sinnbild des Leibniz’schen Denkens geworden und in zahlreiche Sprachen wie Arabisch, Chinesisch oder Russisch übersetzt worden

Gottfried Wilhelm Leibniz verfasste seine berühmte „Monadologie“ während seines letzten Wiener Aufenthaltes im Jahre 1714, um die Grundsätze seiner Philosophie zu erläutern. 300 Jahre danach ist die ursprünglich auf Französisch geschriebene, in vier Manuskripten überlieferte Schrift zum Sinnbild des Leibniz’schen Denkens geworden und in zahlreiche Sprachen wie Arabisch, Chinesisch oder Russisch übersetzt worden.

Das Jubiläum der Schrift zum Anlass nehmend, findet vom 9. bis 11. Oktober 2014 im Leibnizhaus, Holzmarkt 4-6, 30159 Hannover, das internationale und interdisziplinäre Symposium „300 Jahre Monadologie – Interpretation, Rezeption, Transformation“ statt.

Auf Einladung von Prof. Dr. Wenchao Li, Leibniz-Stiftungsprofessor der Universität und des Landeshauptstadt Hannover, wirken mehr als 30 Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen an dem Symposium mit. Die Gäste kommen aus Italien, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Japan, Belgien, Österreich, Spanien, der Schweiz, den USA und Deutschland.

Die von ihnen vertretenen Disziplinen reichen von Philosophie über Kunst und Poesie bis hin zu Psychologie und Soziologie. Für Freitag, 10. Oktober, 18.30 Uhr, sind alle Interessierten zu einem an die Öffentlichkeit gerichteten Abendvortrag eingeladen. Prof. Dr. Patrick Riley von der Harvard University spricht über „Leibniz‘ Monadology as a Theory of Justice“. Die deutsche Übersetzung des Vortrags wird den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung gestellt.

Mit dem Begriff der Monade bezeichnet Leibniz das Nicht-Materielle eines jeden Lebewesens. Als lebendige Kraftzentren sind die Monaden letzte wirkliche Elemente der materiellen Phänomene. Jede Monade ist individuell und einzigartig, so wie es keine zwei gleichen Wassertropfen gibt. Als Leibniz diese Gedanken der hannoverschen Kurfürstin Sophie in den Herrenhäuser Gärten erläuterte, soll ein Hofdiener gleich versucht haben, zwei völlig gleiche Blätter zu finden – ohne Erfolg. Wie viele seiner Werke war auch die „Monadologie“ eine schnell hingeworfene Gelegenheitsschrift, die 300 Jahre später als Leibniz‘ metaphysisches Hauptwerk wahrgenommen wird.

Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Wenchao Li, Leibniz-Stiftungsprofessor der Universität, unter Telefon +49 511 762 17539 oder per E-Mail unter beckmann@lsp.uni-hannover.de gern zur Verfügung. Tagungsprogramm unter www.uni-hannover.de/leibniz-stiftungsprofessur  (Stichpunkt: Veranstaltungen)

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Mechtild Freiin v. Münchhausen idw - Informationsdienst Wissenschaft

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