Datengebrauch und -missbrauch in der Zukunftsstadt

Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft kommt auch 2015 wieder nach Bamberg! Vom 8. bis 10. September wird es an der Schleuse Bamberg, Galgenfuhr 25, anlegen. „Zukunftsstadt“ heißt diesmal das zentrale Thema an Bord, das sich an die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von Wissenschaft im Dialog (WiD) ausgerufenen Wissenschaftsjahre anlehnt.

In der Ausstellung, die sich besonders an Schulen, Jugendliche und Familien richtet, erfahren die Bürgerinnen und Bürger, welche ökologischen, sozialen und ökonomischen Veränderungen ihre Städte von morgen prägen. Viele Mitmach-Exponate zeigen, woran Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten, um Städte lebenswert zu machen.

Eines davon hat ein Bamberger Projektteam unter der Leitung von Prof. Dr. Daniela Nicklas entwickelt. Nicklas ist Inhaberin des Lehrstuhls für Mobile Software Systeme/Mobilität und arbeitet gemeinsam mit ihrem Lehrstuhlteam, der blue cell networks GmbH und dem Fraunhofer-Anwendungszentrum für drahtlose Sensorik in Coburg an dem Exponat.

Es besteht aus einem Bildschirmterminal, einem Sensornetzwerk sowie einer Smartphone-App – und zeigt die MS Wissenschaft in einer Simulation als eigene kleine Stadt. Mit Hilfe von Kameras, die auf dem gesamten Schiff platziert sind, und der Smartphone-App werden anonym Besucherdaten wie die Verweildauer auf dem Schiff oder an den einzelnen Exponaten gesammelt und im Simulator angezeigt.

Die Besucherinnen und Besucher der MS Wissenschaft erfahren so unmittelbar, wie jeder von ihnen durch den Gebrauch von Handys und anderen mobilen Geräten Datenspuren hinterlässt – und was diese Datenspuren wiederum über sie selbst aussagen. Außerdem zeigen fiktiven Szenarien, wer die erhobenen Daten im Alltag missbrauchen könnte.

Mit dem drahtlosen Sensornetz werden die Umweltdaten auf der MS Wissenschaft wie Temperatur, Energieverbrauch oder CO2-Konzentration minütlich gemessen und daraus Statistiken erstellt. Die einzelnen Sensorknoten kommunizieren dabei mit dem extrem energiesparenden, selbstorganisierenden s-net®-Protokoll, das vom Fraunhofer IIS eigens für solche Anwendungen entwickelt wurde.

Das Projekt wird maßgeblich durch die TechnologieAllianzOberfranken (TAO) gefördert. Hier arbeiten die vier oberfränkischen Hochschulen, die Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie die Hochschulen für angewandte Wissenschaften Coburg und Hof zusammen. Ihr Ziel ist es, Oberfranken als Wissenschaftsstandort weiter auszubauen. Die Schwerpunkte der Kooperation liegen in den Bereichen Energie, Mobilität und den Querschnittstechnologien IT/Sensorik.

Konzipiert und umgesetzt wird die Ausstellung auf der MS Wissenschaft im Auftrag des Bundesforschungsministeriums von Wissenschaft im Dialog (WiD). Hinter WiD stehen die großen deutschen Forschungsgesellschaften und einige Stiftungen, die im Wissenschaftsbereich aktiv sind.

http://www.uni-bamberg.de/mobi/transfer/zukunftsstadt/

– weitere Informationen zum Bamberger Exponat

http://www.ms-wissenschaft.de

– weitere Informationen zum Veranstalter und zum Tourplan der MS Wissenschaft

http://www.wissenschaftsjahr-zukunftsstadt.de

– weitere Informationen zum Wissenschaftsjahr

Media Contact

Dr. Monica Fröhlich idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer