Wenn transplantierte Organe erst nach Jahren abgestoßen werden

Bei Organtransplantionen kommt es in den Wochen nach dem Eingriff bisweilen zu einer akuten Abstoßung des Organs. Mit dieser Komplikation kommen die Mediziner inzwischen gut zurecht. Anders sieht es bei der chronischen Abstoßung aus, bei der sich der Körper erst Monate oder Jahre nach der Transplantation gegen das fremde Organ wehrt. Dieses Phänomen wird bei einer internationalen Tagung an der Universität Würzburg diskutiert.

Das Internationale Symposium „Chronic Rejection in Experimental and Clinical Transplantation: New Strategies in Research and Therapy“ findet von Donnerstag bis Sonntag, 8. bis 11. März, auf der Festung Marienberg in Würzburg statt. Es werden rund 150 Gäste aus Übersee, Europa und dem Inland erwartet. Organisiert wird die Tagung von der Chirurgischen Klinik der Universität Würzburg in Kooperation mit der Harvard Medical School (Boston, USA).

Als Referenten haben die Veranstalter Spezialisten aus den USA, Japan, England, Frankreich, Italien, Belgien und Deutschland gewonnen. Zusammen mit der Vorstellung experimenteller Forschungsergebnisse aus Labors in den USA und Europa erwarten sie einen regen Austausch über klinische Erfahrungen im Umgang mit dem Krankheitsbild der chronischen Abstoßung. Die Veranstalter hoffen dabei neue Erkenntnisse zu sammeln, die den transplantierten Patienten direkt zu Gute kommen.

Die Transplantationsmediziner interessieren sich seit einigen Jahren besonders stark für die chronische Abstoßung. Das liegt daran, dass andere Probleme im Bereich der Transplantation weitgehend gelöst sind: Dazu gehören die chirurgisch-technischen Schwierigkeiten ebenso wie die akute Form der Organabstoßung, die dank neuer Medikamente und Konzepte zur Unterdrückung der Immunabwehr inzwischen sehr gut beherrschbar sei, wie die Kongressveranstalter mitteilen. Da die Zahl der Patienten, die eine Organtransplantation benötigen, jährlich stetig zunimmt, die Zahl der Organspender in Deutschland jedoch stagniert, sei dem Gesichtspunkt der zufriedenstellenden Langzeitfunktion eines Organs eine besondere Bedeutung zuzumessen.

Weitere Informationen: Kongress-Sekretariat (L. Stevenson-Knebel), T (0931) 201-3257, Fax (0931) 201-3448, E-Mail: 
meyer@chirurgie.uni-wuerzburg.de

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Robert Emmerich idw

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