Maßnahmen gegen die Amphibienkrise: Neue Schutzkonzepte für den Moorfrosch

Zur Laichzeit zeigen sich die männlichen Tiere in einem auffällig leuchtend blauen „Hochzeitsanzug“, sonst ist ihre Oberseite hell- bis dunkelbraun: Der Moorfrosch – mit wissenschaftlichem Namen Rana arvalis – siedelt in Gebieten mit hohem Grundwasserstand wie Hochmoorrändern und Niedermooren, Feuchtwiesen und Bruchwäldern.

Er steht stellvertretend für die Probleme vieler Amphibien – das heißt zu Lande und zu Wasser lebender Wirbeltiere – und steckt, wie weltweit viele von ihnen, ganz besonders an der Westgrenze seines Verbreitungsgebietes in einer existenzgefährdenden Krise: vor allem durch menschliche Eingriffe wie durch regionale Grundwasserabsenkung, Entwässerung von Nass- und Feuchtwiesen oder Umnutzung seiner Lebensräume. Insbesondere in Deutschland werden seit Jahren Schutzkonzepte für Amphibien umgesetzt.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat ein Projekt der Arbeitsgruppe Molekulare Ökologie und Verhalten an der Universität Bielefeld gefördert, bei dem neuartige praxisnahe Konzepte zum Amphibienschutz am Beispiel des Moorfrosches entwickelt wurden. Auch Ansätze zur einheitlichen systematischen Erfassung und Beobachtung mithilfe neuartiger molekulargenetischer Methoden anderer Amphibienarten wurden ausgearbeitet. Während der internationalen Fachtagung „Konzepte zum Schutz des Moorfrosches (Rana arvalis) – praxisorientierte Artenschutzbiologie im Europa des 21. Jahrhunderts“

vom 11. bis 13. September 2008
im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU,
An der Bornau 2, 49090 Osnabrück,
werden rund 50 hochkarätige Fachleute aus 14 Ländern Europas erwartet, vor allem aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Sie diskutieren die entwickelten neuartigen Schutzmaßnahmen, die wesentlich zum Amphibienschutz in Europa beitragen sollen. Zu der Veranstaltung laden wir Sie herzlich ein.

Ein Pressegespräch ist für den 11. September um 13.30 Uhr vorgesehen.

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DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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