Bruttoinlandsprodukt im 2.Quartal 2010 mit Rekordzuwachs

Ein solches Wachstum zum Vorquartal gab es noch nie im vereinigten Deutschland. Zudem wurde auch das Ergebnis für das erste Quartal 2010 deutlich nach oben korrigiert auf nun + 0,5%. Der zum Jahreswechsel 2009/2010 ins Stocken geratene Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich damit eindrucksvoll zurückgemeldet.

Auch im Vorjahresvergleich hat die Wirtschaftsleistung kräftig zugelegt: Das preisbereinigte BIP stieg im zweiten Quartal 2010 gegenüber dem zweiten Quartal 2009 um 4,1% (kalenderbereinigt: + 3,7%).

Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die Dynamik der Investitionen und des Außenhandels hatten dabei den größten Anteil am Aufschwung; aber auch die privaten und staatlichen Konsumausgaben trugen zum Wachstum des BIP bei.

Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2010 wurde von 40,3 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 72 000 Personen oder 0,2% mehr als ein Jahr zuvor.

Neben der Erstberechnung des zweiten Quartals wurden zu diesem Termin – wie jedes Jahr im August – auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der letzten vier Jahre (ab 2006) überarbeitet (Korrekturen der saison- und kalenderbereinigten Ergebnisse ab 1991).

Die aktuelle Neuberechnung ergab Veränderungsraten der jährlichen und vierteljährlichen Ursprungswerte des BIP, die um bis zu 0,4 Prozentpunkte von den bisher veröffentlichten Ergebnissen abweichen. Die Veränderungsraten der saison- und kalenderbereinigten Ergebnisse wurden ebenfalls – um bis zu 0,3 Prozentpunkte – revidiert.

Insbesondere die Veränderungsraten des BIP für die Quartale und das Jahr 2008, für das nun erstmals Ergebnisse jährlicher Basisstatistiken vorlagen, wurden zum Teil deutlich nach unten korrigiert. Für das Krisenjahr 2009 ergab sich dagegen eine günstigere Entwicklung als bisher veröffentlicht (siehe Tabelle im Anhang). Die vergleichsweise großen Korrekturen hängen mit der in der jüngsten Vergangenheit stark schwankenden Konjunktur zusammen, was die Schätzungen am aktuellen Rand erschwert.

Diese laufenden Revisionen werden routinemäßig durchgeführt, um neu verfügbare statistische Informationen in die Berechnungen einzubeziehen. Die Berechnung des BIP wird damit sukzessive auf eine statistisch immer besser fundierte Datenbasis gestellt. Die für eine „finale“ Berechnung der Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) notwendigen Basisstatistiken liegen vollständig spätestens nach vier Jahren vor, so dass erst dann die Ergebnisse endgültig sind und nicht mehr regelmäßig revidiert werden müssen.

Ausführlichere Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt am 24. August 2010 bekannt.

Eine lange Reihe mit Quartalsergebnissen zum Bruttoinlandsprodukt seit dem ersten Quartal 1970 findet sich unter www.destatis.de –>

Themen: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen –> Inlandsprodukt –> Tabellen.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam, Telefon: (0611) 75-2626,
E-Mail: bip-info@destatis.de

Media Contact

Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer