Jahr 2004: Mehr Beschäftigung bei Frauen, weniger bei Männern

Die Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern verlief im vergangenen Jahr unterschiedlich. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes waren im Durchschnitt des Jahres 2004 von den rund 38,4 Mill. Erwerbstätigen in Deutschland 18,1 Mill. oder 47,1% Frauen. Verglichen mit dem Durchschnitt des Jahres 2003 erhöhte sich die Zahl der erwerbstätigen Frauen um 193 000 Personen (+ 1,1%). Die Beschäftigung der Männer dagegen verringerte sich im gleichen Zeitraum um 65 000 Personen (- 0,3%). Der Frauenanteil an allen Erwerbstätigen erhöhte sich damit gegenüber dem Jahr 2003 um 0,4 Prozentpunkte.

Begünstigt wurde die Entwicklung der Erwerbstätigkeit von Frauen auch im Jahr 2004 insbesondere durch die strukturelle Verschiebung hin zu den Dienstleistungsbereichen, welche einen vergleichsweise hohen Frauenanteil an den Erwerbstätigen aufweisen. Dazu beigetragen hat u.a. die Ausweitung der geringfügigen Beschäftigung (Minijobs), da derartige Beschäftigungsformen verstärkt in den Dienstleistungsbereichen nachgefragt und von Frauen ausgeübt werden. Dagegen nahm die Erwerbstätigkeit in Wirtschaftsbereichen mit traditionell hohen Männeranteilen ab.

Von 100 erwerbstätigen Frauen im Jahr 2004 waren 84 Frauen im tertiären Sektor, den Dienstleistungsbereichen tätig, dagegen nur 14 Frauen im sekundären Sektor, d.h. dem Produzierenden Gewerbe einschließlich Baugewerbe. Zwar arbeitete von 100 erwerbstätigen Männern ebenfalls die Mehrheit in den Dienstleistungsbereichen (60), dennoch übten noch 37 von 100 Männern eine Tätigkeit im Produzierenden Gewerbe aus. Eine nur noch untergeordnete Rolle spielte bei beiden Geschlechtern eine Tätigkeit im primären Sektor: Von jeweils 100 weiblichen und männlichen Erwerbstätigen waren nur noch zwei Frauen bzw. drei Männer in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt.

Der Weg in die Selbstständigkeit findet bei den Frauen allerdings immer noch seltener statt als bei den Männern. Zwar stieg die Zahl der weiblichen Selbstständigen um 3,0% gegenüber dem Jahr 2003, doch sind von den 4,3 Mill. Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger lediglich knapp ein Drittel Frauen. Auch die Selbstständigenquote von Frauen mit knapp 7,9% lag noch deutlich hinter der Männerquote von 14,1% zurück.

Die hier dargestellten Erwerbstätigenzahlen für die Gesamtwirtschaft sind gegenüber der Pressemitteilung vom 3. Januar 2005 unverändert. Weitere Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur Erwerbstätigkeit können ebenfalls im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes direkt unter www.destatis.de/themen/d/thm_erwerbs.htm abgerufen werden.

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Christoph-Martin Mai presseportal

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