Studierende der Hochschule Karlsruhe präsentieren einen selbst konstruierten Rennwagen

Teilnahme an den studentischen Konstruktionswettbewerben der „Formula Student“ auf dem Hockenheimring sowie in Spanien geplant

Nach der erfolgreichen Saison im Vorjahr startete das Team High Speed Karlsruhe im Oktober hoch motiviert in das neue Projekt. Insgesamt 44 Studierende aus Fahrzeugtechnologie, Mechatronik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und erstmals International Management machten sich daran, einen neuen Rennwagen zu entwickeln und zu bauen.

Nach der Konstruktions- und Fertigungsphase war es dann am gestrigen Donnerstag, 24. Mai 2012, soweit: Das Team High Speed Karlsruhe konnte beim „Rollout“ den neuen Rennwagen erstmals öffentlich präsentieren.
Mit diesem Fahrzeug werden die Studierenden der Hochschule Karlsruhe am Konstruktionswettbewerb „Formula Student Germany“ im kommenden August auf dem Hockenheimring an den Start gehen und gegen andere studentische Teams aus aller Welt antreten. Wie im Vorjahr ist auch wieder eine Teilnahme am internationalen Wettbewerb der Formula Student in Spanien auf der Formel-1-Strecke von Barcelona geplant.

Der Wettbewerb, in Deutschland veranstaltet vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), will Nachwuchsingenieuren die Chance geben, das im Studium Erlernte unter realen Bedingungen umzusetzen und somit Praxiserfahrung zu sammeln.

Die Wettbewerbsaufgabe besteht darin, einen Rennwagen herzustellen, der für eine fiktive Produktion in Kleinserie geeignet ist.

Dafür ist nicht nur die Schnelligkeit des Wagens entscheidend. Bewertet wird das Gesamtkonzept, zu dem auch Beschleunigungs- und Bremsleistung sowie Konstruktion, Handling, Gewicht und die kalkulierten Produktionskosten zählen.

Um ein gutes Ergebnis im Wettbewerb zu erzielen, gilt es für die Studierenden, einen schnellen, wendigen, sicheren, zuverlässigen und innovativen Rennwagen zu entwickeln. Um all diese Ziele zu erreichen, war eine genaue Planung und Koordination des Projektes nötig.

Dies umfasst nicht nur Konstruktion und Bau des Rennwagens, sondern auch Marketing und Finanzplanung. Selbstverständlich sind dabei viele ingenieurspezifische Fähigkeiten gefragt, um die Konzepte der Vorgängermodelle weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Erstmals konnte eine selbst tragende Monocoque-Karosserie aus Carbon, also aus Kohlefaserverbundwerkstoff (CFK) entwickelt werden, die für höhere Fahrwerkssteifigkeit und einen tieferen Schwerpunkt sorgt. Für die Gestaltung der CFK-Struktur wurden virtuelle Simulationen genutzt, die zum endgültigen Aufbau der einzelnen Lagen führte. Die Validierung der Simulationen erfolgte durch verschiedene Testreihen.

Ansonsten bleibt das Team High Speed Karlsruhe mit der Entwicklung eines Rennwagens mit Verbrennungsmotor seiner Tradition treu. Erneut kommt ein Motorradmotor mit einem Hubraum von 600 ccm zum Einsatz, der mit über 90 PS für die nötige Antriebskraft sorgt. Durch die ausgiebige Überarbeitung von Ergonomie und Sitzposition konnte der gesamte Rennwagen im Vergleich zum Vorjahr um 50 mm flacher gebaut werden. Dadurch ließen sich auch Schwerpunkt und Bodenfreiheit des Boliden optimieren.

An die Erfolge im vergangen Jahr, beispielsweise den dritten Platz in Sachen Businessplan in Hockenheim oder den Sieg im Ausdauer-Rennen in Spanien, möchten die Studierenden dieses Jahr anknüpfen und nach Möglichkeit Platzierungen unter den Top 10 erreichen. Nach dem heutigen Rollout des F-106 ist das Team nun in gespannter Vorfreude auf den ersten Wettbewerb im August auf dem Hockenheimring. „Trotz der stressigen Zeit gerade kurz vor der heutigen Präsentation sind wir alle im Team hoch motiviert und stolz auf das Ergebnis langer Arbeit“, so Projektleiter Mathias Kneuker, der im 4. Semester Fahrzeugtechnologie studiert. „Aber gerade in den arbeitsintensivsten Phasen ist das Team immer enger zusammengewachsen. Durch die Projektarbeit gerade mit Studierenden aus verschiedenen Fachrichtungen kann man sehr viel lernen und das im Studium Erlernte, egal ob technisch oder wirtschaftlich, in die Praxis umsetzen.“

Das Projekt gibt Studierenden verschiedenster Fachrichtungen Gelegenheit, ihre eigenen innovativen Ideen umzusetzen. Das Resultat ihrer Anstrengungen ist am vorgestellten Rennwagen gut ablesbar.

„Die Kombination aus hoher Qualität und ausgeprägtem Praxisbezug steht für unser Ausbildungskonzept“, betont Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, „und der jetzt vorgestellte selbst konstruierte und gebaute Rennwagen ist ein ausgezeichneter Beleg dafür.“

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