SmartCard-Preis für Sigi Eichinger

Der Fraunhofer-SmartCard-Preis 2010 geht an Sigi Eichinger, der die Auszeichnung für seine besonderen Leistungen in der Entwicklung der SIM-Karte erhält.

Eichinger entwickelte Anfang der 90'er Jahre Simulatoren für Handy-Tests, die eine maßgebliche Rolle für die Entwicklung der heutigen Mobilfunktechnik spielten. „Wenn Sie heute in einen Laden gehen und eine SIM-Karte kaufen, funktioniert diese mit jedem x-beliebigen Handy.

Was uns heute selbstverständlich vorkommt, ist das Verdienst von Sigi Eichinger“, sagte Walter Mohrs von der Deutschen Telekom, der die Laudatio hielt. Überreicht wurde die Auszeichnung am Dienstagabend auf dem Fraunhofer-SmartCard-Workshop in Darmstadt. Der SmartCard-Preis wird jährlich vergeben und honoriert herausragende Beiträge zur Entwicklung intelligenter Chipkarten.

Von 1990 bis 1992 entwickelte Eichinger den SIM-Simulator für Endgeräte (SIMSim). Mit Hilfe dieser Testausrüstung war es möglich, Mobiltelefone und SIM-Karten unabhängig voneinander zu entwickeln und dennoch ein perfektes Zusammenspiel der Komponenten zu gewährleisten. Zum damaligen Zeitpunkt wurde gerade das länderübergreifende GSM-Netz aufgebaut, bei dem Endgerät und Netzzugang erstmals getrennt wurden. Dadurch konnten Nutzer ihre Mobilfunk-Endgeräte wechseln und etwa die eigene Rufnummer mit der SIM-Karte behalten. „Heute gibt es weltweit rund 10.000 Handytypen, und allein im vergangenen Jahr wurden über zwei Milliarden SIM-Karten verkauft“, so Mohrs.

Durch die Trennung von Gerät und Benutzerkennung auf der SIM-Karte wurden auch die entsprechenden Entwicklungsarbeiten getrennt. Ein Karten-Hersteller in Korea musste jedoch sicher sein können, dass seine SIM-Karte später auch problemlos in Geräten aus Schweden oder Finnland funktionieren würde. Dazu reichte die reine Spezifikation, der Bauplan einer Karte, nicht aus. Die von Eichinger entwickelten Simulatoren hingegen ermöglichten es, SIM-Karte und Handys in allen möglichen Betriebszuständen fehlerlos zu testen und so eine absolute Kompatibilität zu gewährleisten.

Der studierte Elektrotechniker war ebenfalls beteiligt an der Entwicklung der Eurocheque-Karte, der Spezifikation der heutigen Krankenversichertenkarte sowie der Entwicklung entsprechender Lesegeräte für Arztpraxen. Außerdem gehörte er zu dem Projektteam, das auf der A555 Köln/Bonn bereits 1994 die Erhebung von Straßenzöllen mit Hilfe des GSM-Netzes testete.

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Oliver Küch idw

Weitere Informationen:

http://www.sit.fraunhofer.de/

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