Hormone fürs kranke Herz

Der Rostocker Medizinstudent Christian Klopsch hat einen wichtigen Forschungspreis bekommen: In Lissabon wurde dem jungen Wissenschaftler der „Young Investigator Award 2008“ verliehen.

Geehrt wurde die beste Forschungsarbeit eines Nachwuchswissenschaftlers auf dem Gebiet der Herzchirurgie. Klopsch ist der Nachweis gelungen, dass das als Doping-Mittel „Epo“ in die Schlagzeilen geratene Hormon Erythropoetin zur Heilung des durch einen Infarkt geschädigten Herzens beitragen kann.

Christian Klopsch injizierte das Hormon in Herzmuskelgewebe, das infolge eines Infarkts geschädigt war. Seine Untersuchungen belegen, dass durch dieses „Doping fürs Herz“ Stammzellen aktiviert werden, die ihrerseits zur Regeneration des geschädigten Gewebes und zu einer verbesserten Funktion des Herzens beitragen. Klopsch (25), der kurz vor Abschluss seines Medizinstudiums an der Universität Rostock steht, machte die Versuche mit Epo zum Gegenstand seiner Doktorarbeit, die er in der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie (Leitung Professor Dr. Gustav Steinhoff) schreibt.

Erythropoetin ist eigentlich ein körpereigenes Hormon, das große Bedeutung für die Bildung von roten Blutkörperchen hat. Das künstlich hergestellte Epo wird in der Medizin bislang unter anderem zur Therapie bei Anämien eingesetzt. Seine Eigenschaft, durch die Anregung der Produktion von roten Blutkörperchen den Sauerstofftransport im Körper zu befördern und damit die Leistungsfähigkeit des Körpers zu steigern, wird verbotenerweise von einigen Sportlern in Ausdauersportarten genutzt.

Der „Young Investigator Award“ wird jährlich von der Europäischen Gesellschaft für Kardio- und Thoraxchirurgie (European Association of Cardio-thoracic Surgery – EACTS) verliehen. Er geht jeweils an drei junge Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen. Christian Klopsch wurde für die beste Nachwuchsforscherarbeit im Bereich der Erwachsenenherzchirurgie geehrt. Die Preisverleihung fand vor wenigen Tagen während der Jahrestagung der EACTS in Lissabon statt.

Kontakt
Professor Dr. Gustav Steinhoff
Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
Schillingallee 35
18057 Rostock
Tel. 0381 494-6101
Professor Dr. Emil C. Reisinger
Dekan der Medizinischen Fakultät
Universität Rostock
Schillingallee 35
18057 Rostock
Tel. 0381/4945001

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Ingrid Rieck idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-rostock.de

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