Essener Forscher erhalten rund 460.000 Euro von Deutscher Krebshilfe

Wissenschaftler der Uni-Klinik für Knochenmarktransplantation untersuchen jetzt, inwieweit sogenannte Genvarianten Einfluss auf den Ausgang einer Transplantation haben. Das auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird von der Deutschen Krebshilfe mit rund 460.000 Euro unterstützt.

Insbesondere gehen die Wissenschaftler der Frage nach, ob häufig vorkommende Komplikationen wie Infekte oder immunologische Reaktionen – darunter die Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion – von Genvarianten abhängen. Dabei testen sie über 100 verschiedene Genvarianten von Empfängern und Spendern aus mit dem Ziel einen Genchip mit den wichtigsten Genvarianten daraus zu entwickeln. „Die Testung der Genvarianten soll zukünftig helfen, den am besten geeigneten Spender für einen Empfänger zu finden“, erläutert Prof. Dr. Ahmet Elmaagacli, Oberarzt der Klinik für Knochenmarktransplantation.

Zum Hintergrund: Genvarianten zwischen Menschen kommen sehr häufig vor. Dabei unterscheiden sich die Gene häufig nur an einzelnen Stellen innerhalb eines Genes. Entsprechend den genetischen Bauplänen werden in den menschlichen Zellen Eiweiße produziert. Variationen in den Genen können zur Bildung von häufig nur geringfügig veränderten Eiweißen zwischen Menschen führen.

Die Funktionsfähigkeit der Eiweiße kann dabei jedoch wesentlich verändert sein. Da Eiweiße häufig lebenswichtige Prozesse innerhalb des Körpers steuern, könnte eine bereits geringfügig veränderte Wirksamkeit Einfluss auf viele lebenswichtige Prozesse des Körpers haben, wie beispielsweise die Reaktion des Körpers auf Infektionen. Bereits bekannte Folgen von Genvarianten sind Veränderungen in der Stoffwechselung und damit Wirksamkeit sowie Verträglichkeit von lebenswichtigen Medikamenten.

Nähere Informationen: Prof. Dr. Ahmet Elmaagacli
Oberarzt der Klinik für Knochenmarktransplantation
Tel: 02 01 / 723-3145,
ahmet.elmaagacli@uni-duisburg-essen.de

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Kristina Gronwald idw

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