Projekt zur Atmosphärenforschung in die "European Roadmap" aufgenommen

Die Jülicher Atmosphärenforscher gehören mit dem Projekt IAGOS-ERI zu einem der 35 Vorhaben der Roadmap für Spitzenforschung in Europa. In dieser Roadmap hat ein EU-Gremium zusammengefasst, welche länderübergreifende Infrastruktur die Spitzenforschung in Europa in den nächsten 10 bis 20 Jahren benötigt.

Zwei Jahre lang ermittelte das Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) zusammen mit über 1000 internationalen Gutachtern, welche Vorhaben, Einrichtungen und Dienstleistungen in Europa einzigartige Voraussetzungen für herausragende Forschung bieten. Entstanden ist eine Roadmap, die 35 Projekte aus sieben Forschungsfeldern umfasst. Sie soll unter anderem als Grundlage für die Vergabe von Fördermitteln dienen und alle ein bis zwei Jahre aktualisiert und gegebenenfalls auch um zusätzliche Projekte erweitert werden.

Die Jülicher Wissenschaftler wollen in ihrem Vorhaben IAGOS-ERI (Integration of Routine Aircraft Measurements into a Global Observing System – A European Research Infrastructure) mit neun europäischen Partnern1 aus Forschung und Industrie, unter anderem Lufthansa, Airbus und British Airways, eine globale Beobachtungsplattform zur Erforschung der Erdatmosphäre einrichten. Dazu werden spezielle Sensoren zur Messung von Spurengasen, Aerosolen und Wolkentröpfchen permanent an Bord von Passagierflugzeugen installiert. Erfahrungen mit der „Klimaforschung per Linienflug“ haben die Jülicher Forscher bereits seit über zehn Jahren. Seit 1994 sammeln sie auf diese Weise Daten zum Ozon- und Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre. In IAGOS-ERI wird diese erfolgreich erprobte Forschungsplattform erheblich erweitert und soll fester Bestandteil eines globalen Beobachtungssystems werden, das die Informationen von Forschungssatelliten, Bodenstationen und Langstreckenjets in Computermodellen der nächsten Generation vereint. Die Forscher erwarten dadurch erhebliche Verbesserungen in der Genauigkeit von Klimaprognosen und neue Erkenntnisse über die fortschreitende Globalisierung der Luftverschmutzung.

Pressekontakt:

Barbara Schunk, Wissenschaftsjournalistin, Öffentlichkeitsarbeit, Forschungszentrum Jülich Tel. 02461 61-8031/2388, Fax 02461 61-4666, E-Mail: b.schunk@fz-juelich.de, a.stettien@fz-juelich.de, 1 MPI Jena, DLR, CNRS und Meteo France Toulouse, Universität Cambridge und Manchester

Forschungszentrum Jülich GmbH ; 52425 Jülich ; Mitglied der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ; Öffentlichkeitsarbeit ; Telefon 02461 61-4661 ; Telefax 02461 61-4666 E-mail: info@fz-juelich.de ; http://www.fz-juelich.de

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