DFG-Projekt: Neue Lernformen im Fach Betriebswirtschaft an Wirtschaftsgymnasien

Seminar für Wirtschaftspädagogik: Konzept zur Förderung von Selbst-, Sach- und Methodenkompetenz

Die Aus- und Weiterbildung in kaufmännischen Fächern an Wirtschaftsgymnasien steht im Mittelpunkt eines neuen Projektes, das vom Seminar für Wirtschaftspädagogik der Universität Göttingen durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 500.000 Euro gefördert wird. Zielsetzung ist es, im Fach Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen/Controlling neue Lehr- und Lernformen zu etablieren und dabei an der Lernmotivation und am Lernverhalten von Schülern anzusetzen. Die Ergebnisse des Vorhabens „Förderung von Selbst-, Sach- und Methodenkompetenz in berufsbezogenen Fächern des Wirtschaftsgymnasiums“ sollen in die Aus- und Weiterbildung der Referendare und Handelslehrer einfließen und in Form von Handbüchern herausgegeben werden. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird von dem Göttinger Wirtschaftspädagogen Prof. Dr. Frank Achtenhagen geleitet. Die Wissenschaftler arbeiten dabei eng mit fünf ausgewählten Wirtschaftsgymnasien in Niedersachsen, darunter auch in Göttingen, sowie dem Göttinger Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen zusammen.

Schülerinnen und Schüler an Wirtschaftsgymnasien beschäftigen sich im Fach Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen/Controlling mit betrieblichen Prozessen, wobei sie lernen, diese abzubilden, zu beurteilen und zu steuern. Das Projekt der Göttinger Wirtschaftspädagogen setzt bei der Gestaltung der zugrundeliegenden Lehr-Lern-Prozesse an. „Von größter Bedeutung erscheint uns die Frage nach der Motivation und der Metakognition, also dem Nachdenken über das eigene Lernen. Gibt es hier Defizite, wird der Erfolg beruflicher Aus- und Weiterbildungsbemühungen in Frage gestellt“, so Prof. Achtenhagen. Deshalb bieten die Wissenschaftler komplexe Lernumgebungen an, beispielsweise virtuelle Industrieunternehmen oder Kundenberatungen, die ein Konzept des strategischen Wissens in den Mittelpunkt stellen. Hier sollen Problemstellungen in einem Unternehmen auf der Grundlage eines reichhaltigen Faktenwissens bearbeitet, Entscheidungen vorgeschlagen und die Vor- und Nachteile der zu treffenden Maßnahmen abwägend gegenübergestellt werden. Zugleich wollen die Göttinger Forscher mit ihrem Projekt die Kompetenz der Lehrer im methodisch-didaktischen Bereich verbessern. Das Seminar für Wirtschaftspädagogik hat in den letzten Jahren bereits Lehr-Lernumgebungen entwickelt und die niedersächsischen Rahmenrichtlinien für den Unterricht an berufsbildenden Schulen mitgestaltet.

Kontaktadresse:

Prof. Dr. Frank Achtenhagen
Georg-August-Universität Göttingen
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Seminar für Wirtschaftspädagogik
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4421, Fax (0551) 39-4417
e-mail: fachten@wipaed.wiso.uni-goettingen.de

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Marietta Fuhrmann-Koch idw

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