Suchtforschung zum Thema machen

Die Zahlen zu den häufigsten Suchterkrankungen sind erschreckend: Etwa zehn Prozent der Menschen in Europa sind alkoholabhängig, rund jeder Dritte kommt vom Nikotin nicht los. Diese „Substanzstörungen“, zu denen außerdem Drogen- und Medikamentenmissbrauch zählen, verursachen immens hohe Kosten im Gesundheitssektor.

Obwohl das Problem keineswegs neu ist und die Dringlichkeit längst erkannt, ist die Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden auf dem Gebiet der Suchtforschung bisher eher vernachlässigt worden, und auch die Forschungsergebnisse zur Prävention und Therapie sind nach Ansicht der Experten keineswegs zufriedenstellend.

Mit einer neuen „European Graduate School in Addiction Research“ soll nun der Forschernachwuchs gezielt auf dieses Thema vorbereitet werden. Unter der Leitung von Professor Dr. Gerhard Bühringer vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Technischen Universität Dresden wird ein Curriculum für Doktoranden erprobt und evaluiert werden, das die Suchtforschung stärken soll. Die VolkswagenStiftung unterstützt das Ausbildungsprogramm mit knapp 200.000 Euro.

Ziel ist eine promotionsbegleitende Ausbildung auf hohem, international kompetitiven Niveau. Zunächst geht es darum, das in Dresden entwickelte Ausbildungskonzept von Doktoranden in einem ersten Durchgang zu testen und zu bewerten. Im Weiteren soll der Lehrgang dann als reguläre Doktorandenschule an der Dresdner International University (DIU) etabliert werden.

Das Ausbildungsprogramm erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren, in denen die Doktoranden an sechs einwöchigen Seminaren in Dresden teilnehmen, die von anerkannten Suchtforschern geleitet werden. Hinzu kommen ein Arbeitsaufenthalt in einer führenden europäischen Forschergruppe, ein praktisches Training in einer therapeutischen Einrichtung sowie intensives Selbststudium. Die Absolventen der Graduate School erhalten umfangreiches Fachwissen über Substanzstörungen, über aktuelle Behandlungskonzepte und Forschungsmethoden. Darüber hinaus haben sie im Zuge dieser Ausbildung die Möglichkeit, europaweit Kontakte im Bereich der Suchtforschung zu knüpfen. Die Initiatoren und die VolkswagenStiftung versprechen sich von dem Lehrangebot eine Steigerung der Exzellenz in diesem wichtigen Forschungsbereich.

Weitere Auskünfte und Kontakt:

Technische Universität Dresden
Prof. Gerhard Bühringer
Addiction Research Unit
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Telefon: 0351 4633 9828
E-Mail: buehringer@psychologie.tu-dresden.de
VolkswagenStiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Telefon: 0511 8381 380
E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
Kontakt Förderinitiative der VolkswagenStiftung
Dr. Henrike Hartmann
Telefon: 0511 8381 376
E-Mail: hartmann@volkswagenstiftung.de
Der Text der Presseinformation steht im Internet unter
http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=200800403.

Media Contact

Dr. Christian Jung idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wolken bedecken die Nachtseite des heißen Exoplaneten WASP-43b

Ein Forschungsteam, darunter Forschende des MPIA, hat mit Hilfe des Weltraumteleskops James Webb eine Temperaturkarte des heißen Gasriesen-Exoplaneten WASP-43b erstellt. Der nahe gelegene Mutterstern beleuchtet ständig eine Hälfte des Planeten…

Neuer Regulator des Essverhaltens identifiziert

Möglicher Ansatz zur Behandlung von Übergewicht… Die rapide ansteigende Zahl von Personen mit Übergewicht oder Adipositas stellt weltweit ein gravierendes medizinisches Problem dar. Neben dem sich verändernden Lebensstil der Menschen…

Maschinelles Lernen optimiert Experimente mit dem Hochleistungslaser

Ein Team von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT und der Extreme Light Infrastructure (ELI) hat gemeinsam ein Experiment zur Optimierung…

Partner & Förderer