Sächsische Hochschulpolitik und demographischer Wandel

CHE Consult analysiert Auswirkungen demographischer Entwicklungen auf das sächsische Hochschulsystem und formuliert einen Empfehlungskatalog für eine langfristige Hochschulstrategie im Freistaat Sachsen.

Der Freistaat Sachsen ist am frühesten und am stärksten von den Folgen des demographischen Wandels betroffen. Der Geburtenrückgang nach der Wende und Fortzüge führen schon jetzt zu erheblichen Folgewirkungen in vielen gesellschaftlichen Bereichen.

Kein Wunder also, dass sich das Land schon seit Jahren systematisch und nachhaltig mit den Auswirkungen des demographischen Wandels auf verschiedene Politikbereiche befasst. CHE Consult wertet die vielfachen Analysen und Studien mit Blick auf den Hochschulbereich aus und unterbreitet Vorschläge, wie eine nachhaltige Hochschulpolitik in Zeiten des demographischen Wandels für Sachsen aussehen könnte.

Aus eigenen Modellrechnungen zur Studiennachfrage, dem Bedarf an Hochschulabsolventen auf dem sächsischen Arbeitsmarkt und weiteren makroökonomischen Überlegungen werden zentrale hochschulpolitische Ziele abgeleitet. Darüber hinaus werden konkrete Maßnahmen dazu vorgeschlagen, wie die formulierten Ziele erreicht werden könnten. Im Anhang an die empirischen Analysen und den Empfehlungskatalog werden zudem Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung der Hochschulsteuerung gezogen

Unter den im Freistaat Sachsen gegebenen Rahmenbedingungen schlägt CHE Consult vor allem drei grundlegende Leitziele für eine gestaltende Hochschulpolitik vor.

– Zum einen sollten systematisch Anstrengungen unternommen werden, die Studienanfängerzahlen in Sachsen auf dem Stand des Jahres 2005 trotz des Rückgangs der Studienberechtigten zu halten. Dieses Ziel deckt sich mit der Zusage des Freistaats im Rahmen des Hochschulpakts 2020.

– Zum anderen muss versucht werden, die Akademikerquote, d.h. den Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss, zu erhöhen. Davon können ökonomische Wachstumsimpulse ausgehen, die zur Kompensation der demographisch bedingten finanziellen Einbußen dringend benötigt werden.

– Mit Bezug auf die fächerspezifischen Studienplatzkapazitäten wird dem Freistaat Sachsen vorgeschlagen, den mittelfristigen Bedarf auf dem sächsischen Arbeitsmarkt und den heute schon anhebenden Fachkräftemangel in einigen Sparten zu beachten.

Die Studie entstand als Pilotprojekt im Rahmen des CHE Consult Schwerpunktthemas „Demographischer Wandel und Hochschulsystem“ in Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei des Freistaats Sachsen. Sie wurde veröffentlicht als CHE-Arbeitspapier Nr. 104 und kann kostenlos heruntergeladen werden.

Kontakt
Dr. Christian Berthold
christian.berthold@che-consult.de
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Britta Hoffmann-Kobert idw

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