Aktienmarkt: Quartalsausblicke im Fokus

Nach drei Verlustjahren in Folge stehen die Chancen gut, dass in der laufenden Periode die bedeutenden Börsenindizes mit Gewinnen abschließen. Besonders die zuvor, auch aufgrund von volkswirtschaftlichen Problemen, stark gedrückten Börsen in Japan und Deutschland zählen neben der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq zu den Spitzenperformern (seit Jahresbeginn Nasdaq +46 Prozent, Nikkei +27 Prozent, DAX +23%, Dow Jones +17%, Stoxx 50 +7%). Der Höhenflug des Euro und steigende Ölpreise verstärkten zwar die Zweifel an einem nachhaltigen Konjunkturaufschwung. Weitaus besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten in den USA sowie erfreuliche Unternehmensberichte (u.a. SAP, Alcoa, Motorola und Intel) führten jedoch jüngst zu einer weiteren Bestätigung des positiven Sentiments.

Die Aussichten, dass die Weltwirtschaft abermals durch die Konjunkturlokomotive USA die entscheidenden Anstöße erhält, sind vielversprechend. Impulse empfängt die amerikanische Wirtschaft vor allem durch Steuersenkungen sowie Umschuldungen vieler privater Hypotheken auf niedrigere Zinsen. Als Folge dieser günstigen Rahmenbedingungen nahmen die Konsumausgaben im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um rund drei Prozent zu. Nachdem der Refinanzierungsboom seinen Zenit überschritten haben dürfte, versprechen im Frühjahr 2004 weitere Steuerrückzahlungen zusätzliche Nachfrageeffekte seitens der hochverschuldeten Verbraucher. Außerdem besteht angesichts des erwärmten Investitionsklimas berechtigte Hoffnung, dass sich auch am Arbeitsmarkt eine Trendwende zu höherer Beschäftigung abzeichnet.

In Europa sind, verglichen mit Amerika, Japan und Asien, die Aufschwungsignale nicht so eindeutig. Jedoch stieg der europäische Einkaufsmanagerindex für die Industrie im September erstmals mit 50,1 Punkten wieder über die Expansionsmarke von 50 Zählern, der entsprechende Service-Index lag zuletzt mit 53,8 (August 51,8) Punkten bereits zum dritten Mal in Folge über der Wachstumsschwelle. Auch in Deutschland beruhen die Aufschwungshoffnungen hauptsächlich auf den Frühindikatoren, Optimisten sahen sich in jüngst veröffentlichten realen Wirtschaftsdaten (Auftragseingang der Industrie, Exporte, erste Anzeichen einer Erholung des Automarktes) bestätigt.

Der zukünftige Marktverlauf hängt entscheidend von der Entwicklung des Dollarkurses und insbesondere von den Unternehmensausblicken ab. Es ist davon auszugehen, dass erfreuliche Gewinnzuwächse schon weitgehend im aktuellen Kursniveau berücksichtigt sind. Unter mittelfristigen Gesichtspunkten bleibt der im internationalen Vergleich moderat bewertete deutsche Aktienmarkt, auch angesichts der angelaufenen Strukturreformen sowie der hohen Liquidität der Anleger, aussichtsreich.

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Hans Beth LRP

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