Wissenschaftliches auf der Research & Technology 2011

Wissenschaftlich aber auch anwendungsorientiert an die Bedürfnisse der Industrie angelehnt, geht es vom 4. bis 8. April 2011 auf der HANNOVER MESSE in Halle 2 zu. Themen wie Adaptronik – die adaptive Strukturtechnologie, Bionik – das Lernen von der Natur, Technologien aus der Raumfahrt für die Industrie sowie der Einsatz von intelligenten Textilien und Materialien für industrielle Anwendungen sind Bereiche, die in Halle 2 thematisiert werden.

ADAPTRONIK – die adaptive Strukturtechnologie

Aktive und auch passive mechatronische Ansätze erreichen heute oft die Grenzen des technisch und wirtschaftlich Machbaren. Grund dafür sind die ständig steigenden Anforderungen an moderne Struktursysteme. Die adaptive Strukturtechnologie, kurz Adaptronik, ist eine innovative Querschnittstechnologie für das Optimieren von Struktursystemen. Die Fraunhofer-Allianz Adaptronik und das Europäische Zentrum für Adaptronik/ECAS zeigen auf der Research & Technology den aktuellen Stand der Technologie.

BIONIK – Lernen von der Natur

Seit zehn Jahren bereitet die Research & Technology mit dem Themenschwerpunkt Bionik einem international diskutierten Thema eine breite Öffentlichkeit – und das sehr erfolgreich mit industriellem Hintergrund. In der Bionik, eine begriffliche Kombination aus Biologie und Technik, geht es um das „Lernen von der Natur“. Bionische Anwendungen verfolgen das Ziel, die Natur zu kopieren.

Ein Beispiel: Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Sachs Engineering GmbH entwickeln, lehren und arbeiten mit Methoden zur strukturmechanischen Bauteiloptimierung nach dem Vorbild der Natur. Computerprogramme, die auf biologischen Wachstumsprinzipien basieren, ermöglichen es, technische Bauteile leichter und langlebiger zu gestalten. Neueste Entwicklungen werden auf dem BIOKON Gemeinschaftsstand in Halle 2, A01, vorgestellt. Prof. Claus Matthecks vom KIT erläutert in seinem neuen Buch einfach und anschaulich die Optimalgestalten der Natur und wie technische Teile in diesem Sinne verbessert werden können. Sachs Engineering GmbH nutzt seine Methoden zur Entwicklung optimierter Bauteile, das Gewicht des Automobilschwenklagers konnte damit um 25 Prozent gesenkt werden.

Das Fraunhofer Institut UMSICHT arbeitet an einem Projekt mit der Überschrift „Selbstheilende Elastomere“. Elastomere werden heute zunehmend in Anwendungen mit hoher mechanischer Beanspruchung eingesetzt. Durch Mikrorisse, die unter andauernder Belastung zu überkritischen Längen anwachsen, können dabei Bauteile, wie beispielsweise die ausgestellte Auspuffaufhängung, spontan versagen. Das Prinzip, eine elastomere Matrix mit selbstheilenden Komponenten auszustatten, folgt einem bionischen Ansatz. So verschließen viele milchsaftführende Pflanzen Wunden, indem der bei einer Verletzung austretende Milchsaft aushärtet. Ein Beispiel einer solchen Pflanze ist der Ficus Benjamina.

ESA Space Apps

In Halle 2, Stand D56, fördert die europäische Weltraumorganisation ESA gezielt mit ihren innovativen Partnerunternehmen auf dem Messestand „ESA Space Apps“ den Transfer von Technologien aus der Raumfahrt in die Industrie. ESA unterstützt diesen weltweit einzigen Raumfahrt-Technologie-Transfer, der für Unternehmer, Wissenschaftler und Raumfahrer gleichermaßen interessant ist. Es geht um existierende Technologien der Raumfahrt, die für die Industrie relevantes Umsetzungspotenzial bieten.

Gemeinschaftsstand „Textile Solutions“

Auf dem Gemeinschaftsstand „Textile Solutions“ in Halle 2, Stand A49, erreichen die Aussteller Zielgruppen, die nicht die typischen Textilmessen besuchen. Es sind potenzielle Kunden, die auf der Suche nach neuen Materialien sind. Bereits zum vierten Mal präsentieren Unternehmen ihre Produkte und Lösungen. Sie zeigen damit, welches weitreichende Potenzial in Geweben, Gewirken, Fasern und flexiblen Oberflächen steckt.

„Auf der HANNOVER MESSE hat sich in den letzten Jahren gezeigt, wie hoch das Interesse seitens der Industrie ist, neue Werkstoffe und Problemlösungen zu finden. Oft kommen die Standbesucher mit gezielten Fragen, manchmal ergeben sich auch konkrete Lösungsansätze für ein Problem direkt am Stand“, sagt Andreas Beuster, Geschäftsführer der Beuster Unternehmensberatung GmbH und Organisator des Gemeinschaftsstandes.

Technische oder auch intelligente Textilien sind vielfältig in ihrer Anwendung. Sie werden im Bereich Automotive, Luftfahrt, Medizin- und Umwelttechnik sowie Architektur angewandt. Mittlerweile sind von den positiven Materialeigenschaften wie Flexibilität, geringes Flächengewicht, Atmungsaktivität oder extreme mechanische Belastbarkeit auch Branchen überzeugt, die sich bisher wenig in Richtung Textilindustrie orientiert haben.

Über die Research & Technology

Die internationale Leitmesse für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer wird im Rahmen der HANNOVER MESSE in Halle 2 ausgerichtet. Zentrale Themen der Leitmesse sind Angewandte Forschung, Dienstleistungen für Forschung & Entwicklung, Technologie- und Knowhow-Transfer, Adaptronik, Bionik, Technische Textilien, Technologie-, Standort- und Hochschulmarketing, Grundlagenforschung, Energie- und Umweltforschung, Materialforschung und Organische Elektronik. Ziel der Research & Technology ist es, aus Ideen und neuen Technologien marktreife Produkte zu generieren. Sie beschreibt damit den Prozess industrieller Forschung und Entwicklung von der Idee bis zum fertigen Produkt.

Über die HANNOVER MESSE

Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 4. bis 8. April 2011 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2011 vereint 13 Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive & Automation, Energy, Power Plant Technology, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac, Industrial Supply, CoilTechnica, SurfaceTechnology, MicroNanoTec und Research & Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2011 sind Industrieautomation, Energietechnologien, Antriebs- und Fluidtechnik, industrielle Zulieferung und Dienstleistungen sowie Zukunftstechnologien. Frankreich ist das Partnerland der HANNOVER MESSE 2011.

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