MicroNanoTec: Forum "Innovations for Industry" mit internationalen Experten der Mikro- und Nanotechnologie

Das messebegleitende Forum „Innovations for Industry“ in Halle 6 ist die zentrale Kommunikationsplattform der MicroNanoTec.

„Insgesamt bietet das Forum mit 60 internationalen Präsentationen an fünf Tagen umfassende Einblicke in die angewandte Mikro- und Nanotechnologie“, sagt Dr. Uwe Kleinkes, Geschäftsführer des internationalen Fachverbands für Mikrotechnik, Nanotechnologie und Neue Materialien (IVAM).

Am 19. April startet die Veranstaltung mit Vorträgen namhafter Hersteller und Forschungseinrichtungen wie Bosch Sensortec, der US-amerikanischen MEMS Industry Group, Bayer Material Sciences oder dem Micromachine Center Tokyo.

„Micromanufacturing“

Der 20. April steht ganz im Zeichen des „Micromanufacturing“. So stellt Johannes Kade vom Fraunhofer IPMS in Dresden die hausinterne Pilotfertigungsanlage für mikro-elektro-mechanische Bauelemente sowie den Fraunhofer MEMS-Reinraum vor.

Hans Berenshot von Stork Veco aus Eerbeek in den Niederlanden widmet seinen Vortrag dem Thema „Electroforming“ und erläutert neben dem Verfahren selbst auch interessante Anwendungsbeispiele aus der Praxis.

Das Thema „Printed Electronics & Printed Intelligence“ hat am Dienstagnachmittag seinen Platz im Forum und ist diesmal stark finnisch geprägt. Vortragende wie Jouko Strand von Micropolis, Antti Kemppainen SMc(Tech) von VTT Technical Research, Matti Koivu von PrintoCent, Oulu Innovation Oy, und Antti Takaluoma von Offcode Ltd. präsentieren ein breites Themenspektrum: Der Bogen spannt sich von „Prototypenentwicklung unter der Verwendung von Embedded Linux“ über das Innovationsprogramm und Kommerzialisierungscenter „PrintoCent“ bis hin zu „Large Area Printed Sensors“.

Mit Dr. Marc Koetse vom niederländischen Forschungsinstitut TNO Holst hat das Forum auch einen Experten zum Thema „Smart Packaging“ – Verpackungen mit elektronischen Funktionen – an Bord. Dr. Christian May vom Fraunhofer IPMS präsentiert die neuesten Forschungsergebnisse im Bereich OLED (Organische Leuchtdioden) sowie deren Integration in organische Solarzellen und die Mikrosystemtechnik. Die Schlüsselfaktoren bei der Entwicklung von Sensoren werden im Referat von Dr. Thomas Link, Vorstand der deutschen MicroMountains Applications AG, beleuchtet. Dr. Georg Obermaier vom Karlsruhe Institute of Technology (KIT) stellt die Karlsruhe Nano Micro Facility (KNMF) vor, eine kostenfreie Nutzerplattform, die Technologien zur Charakterisierung von funktionalen Materialien im Nano- und Mikrometerbereich bietet.

Das Thema „Optische Messmethoden im Mikro- und Nanobereich“ wird gleich in zwei Vorträgen behandelt: Dr. Heinrich Steger, Polytec, demonstriert Messungen mit dem Laservibrometer, und Matthias Strössner, Alicona, führt ein Messgerät, das mit der Fokus-Variation arbeitet, vor.

„Lasertechnologie“

Passend zur messebegleitenden IVAM-Sonderschau „Laser für Mikromaterialbearbeitung & Mikroproduktion“ widmet sich der 21. April dem Thema „Lasertechnologie“. Das zweite Highlight des Tages ist der große Russlandschwerpunkt mit Vorträgen der Organisation RUSNANO zu den Themen Nanotechnologie-Investitionprojekte, Projektfinanzierung und Entwicklung neuer Innovationsinfrastruktur.

Im Bereich Lasertechnologie eröffnet Dr. Paul Harten, CMO der LIMO Lissotschenko Mikrooptik GmbH, mit einem Vortrag über Mikroproduktion mit hochpräziser Lasertechnologie – beispielsweise Simultanschweißen.

Verschiedene optische Technologien zur 3-D-Oberflächenanalyse und ihren typischen industriellen Anwendungen, etwa in der Photovoltaikproduktion, stehen beim Referat von Dipl.-Phys. Jürgen Valentin, Vorstand der NanoFocus AG, im Mittelpunkt. Im Anschluss stellt die deutsche Elliptec Resonant Actuator AG die Anwendung hochauflösender Sensoren in Piezo-Resonanz-basierenden Antriebssystemen vor – besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Low-Cost-Produktion.

Im Laufe des Mittwochnachmittags wendet sich die Community dem Thema „Nano-Engineering“ zu. Dr. Wolfgang Luther, Technologieberater im VDI Technologiezentrum Düsseldorf, erläutert in seinem Vortrag die Vorteile von Nano-Beschichtungen und gibt einen Überblick über verschiedene Anwendungen wie Sensoren, Techniken zur Erhöhung der Fälschungssicherheit und Werkstofftechnologie.

Eine erfolgreiche praktische Umsetzung demonstriert Dr. Wolfram Kolbe, Entwicklungsingenieur bei Heidelberger: Durch antiadhäsive SiCN-Nanopartikel-Schichten auf den Bogentransportoberflächen einer Druckmaschine konnte die Verschleißbeständigkeit des Bauteils deutlich verbessert werden. Thomas John-Schillings von Henkel stellt eine Korrosionsbehandlung auf Nanokeramik-Basis vor, die bei gleichbleibender Qualität die Umweltbelastungen erheblich verringert. Mit einem Vortrag über extrem harte diamantartige amorphe Kohlenstoffschichten (ta-C) beschließt Stefan Makowski vom Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik den Nachmittag.

„Energy Harvesting“ und „Drahtlose Sensornetzwerke“

Am Donnerstag steht das Forum ganz im Zeichen der Themen „Energy Harvesting“ und „Drahtlose Sensornetzwerke“. Energy Harvesting bezeichnet die Erzeugung von Strom aus Quellen wie Umgebungstemperatur, Vibrationen oder Luftströmungen, beispielsweise durch piezoelektrische oder thermoelektrische Effekte. Eine wichtige Anwendung und Thema des Referats von Volker Geneiß vom Fraunhofer Institut ENAS ist das Bereitstellen von Energiequellen für drahtlose Sensornetzwerke. In Abhängigkeit der Sensortechnologie, des benötigten Energiebedarfs und der räumlichen Gegebenheiten kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung, die ebenfalls vorgestellt werden.

Nicolas Lallemant vom Holst Centre in Eindhoven beschäftigt sich in seinem Vortrag mit so genannten „Wireless Autonomous Transducer Solutions“ (WATS) – autonomen drahtlosen Messwandlerlösungen. Anhand praktischer Anwendungsbeispiele wird er am Institut entwickelte MEMS-Komponenten sowie ihre Integration in Wireless-Sensor-Network-Anwendungen zeigen.

Der Donnerstag steht außerdem ganz im Zeichen der aufgehenden Sonne. Im Rahmen eines eigenen Japan-Schwerpunkts werden neben dem Tokioter BEANS-Projekt, das sich mit Energy Harvesting befasst, auch die Forschungsschwerpunkte „Efficient and Reliable Organic Solar Cells“ und „Highly Efficient Capacitor Utilizing Super Critical Fluid Deposition“ der Universitäten Fukuoka und Tokio vorgestellt.

Sonderschauen im Rahmenprogramm

Begleitend zum Forum „Innovations for Industry“ findet auch eine Reihe von Sonderschauen wie der IVAM Produktmarkt, die Gemeinschaftsstände SchauPlatz Nano und WON – World of Nano sowie die ICT Call Information Session statt. Außerdem machen das MST Forum für Mikrosystemtechnik und der nanoTruck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf der Messe Station.

Media Contact

Brigitte Mahnken-Brandhorst Deutsche Messe

Weitere Informationen:

http://www.hannovermesse.de

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