Deutsche Börse: Zentraler Kontrahent für Aktien startet am 27. März

Der Zentrale Kontrahent (Central Counterparty, kurz CCP) für den Aktienhandel in Xetra und auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse startet am 27. März. Das hat die Deutsche Börse AG am Freitag mitgeteilt. Mit dem CCP erweitert das Unternehmen die bisher zweistufige Prozesskette des Kassamarktes – Handel und Abwicklung – um das Clearing. Als CCP fungiert die Eurex Clearing AG, die diese Funktion bereits für den Handel an den Märkten der Terminbörse Eurex, Eurex Bonds und Eurex Euro-Repo wahrnimmt. Der CCP bildet die Grundlage für eine langfristige Konsolidierung und Standardisierung der Clearing- und Settlement-Prozesse mit dem Ziel, Risikoreduktions- und Effizienzsteigerungspotentiale zu realisieren.

Mit Start des Zentralen Kontrahenten werden alle rund 400 Handelsteilnehmer in Xetra und auf dem Parkett den neuen Clearing-Service nutzen. Davon werden 29 den Status eines General-Clearing-Member (GCM) haben, weitere 61 sind Direct-Clearing-Member (DCM). GCM clearen sowohl eigene Geschäfte als auch die von Dritten. DCM clearen ausschließlich eigene Geschäfte. Als reine Handelsteilnehmer werden somit künftig rund 300 Teilnehmer in Xetra und auf dem Parkett tätig sein.

Der Zentrale Kontrahent wird Gegenpartei für Aktiengeschäfte sein: Kommt ein Geschäft zustande, tritt der Zentrale Kontrahent in das Geschäft ein und wird zur Gegenpartei für Verkäufer und Käufer. Die Zwischenschaltung eines Zentralen Kontrahenten bringt drei wesentliche Vorteile für die Handelsteilnehmer: Zum einen bleibt jede Transaktion auch in der Abwicklung vollständig anonym (sogenannte „Post-Trade-Anonymität“). Weiter verbessert der CCP das Risikomanagement; basierend auf dem bestehenden Risk-Based-Margining der Eurex Clearing AG wird den Teilnehmern ein zentralisiertes Risikomanagement mit zeitnaher Ermittlung und Bereitstellung der Risikopositionen und Margin-Anforderungen angeboten; außerdem trägt der Zentrale Kontrahent das Risiko, dass ein Kontrahent ausfällt. Schließlich erfolgt beim sogenannten Netting eine kontinuierliche Aufrechnung von Liefer- und Zahlungsverpflichtungen, die eine zeitnahe Bestimmung der Netto-Obligationen und somit eine Reduzierung des gesamten Settlement-Volumens ermöglicht.

Zentraler Bestandteil des ersten CCP-Releases ist das Brutto-Liefermanagement, das den Marktteilnehmern in ihrer Rolle als Abwicklungsinstitut zur Verfügung steht. Es bietet die Möglichkeit, den Kunden die einzelnen Geschäfte bei Nettoverarbeitung gleichzeitig auf Bruttobasis auszuweisen und zu verwalten. Mit dem neuen CCP-Service werden zunächst Geschäfte in rund 1000 deutschen, girosammelverwahrten und auf Xetra handelbaren Aktien unterstützt. Ein Ausbau des CCP-Funktionsumfangs und der Zahl der Wertpapiere in weiteren Releases ist geplant.

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