Weltweit eine Mio. Industrieroboter im Einsatz

Gegenwärtig sind auf der ganzen Welt etwa eine Mio. Industrieroboter im Einsatz, die meisten davon in Japan. Bis zum Jahr 2011 wird diese Zahl um ein Fünftel auf 1,2 Mio. steigen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE), ein internationaler Berufsverbands der Ingenieure aus den Bereichen Elektrotechnik und Informatik. Demnach kommen in Japan im Durchschnitt auf 10.000 menschliche Arbeiter bereits 296 elektromechanische Gehilfen.

Global gesehen weist das Land damit in punkto Mensch-Roboter-Verhältnis einen Wert auf, der an die zehnmal so hoch ist wie der in der restlichen Welt. An zweiter Stelle in der Industrieroboter-Wertung folgen Singapur mit einem Verhältnis von 169 und Südkorea mit 164 Robotern pro 10.000 Menschen. Dass Robotertechnik neben Asien auch in Europa bereits stark gefragt ist, beweist das Beispiel Deutschland, das im IEEE-Ranking mit einem Wert von 163 den vierten Platz für sich verbuchen konnte.

„Der weltweite Trend zur Automatisierung ist 2007 offensichtlich geworden. Im vergangenen Jahr wurden auf der ganzen Welt insgesamt 114.365 neue Industrieroboter installiert“, erklärt Gudrun Litzenberger, Direktorin des Statistical Department bei der International Federation of Robotics (IFR), auf Anfrage von pressetext. Dass Deutschland in dieser Hinsicht weltweit gesehen einer der Vorreiter ist, sei wichtig für Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes. „Aufgrund des demographischen Wandels gibt es zunehmend weniger Menschen im Land, die für die Arbeit in einer Fabrik geeignet sind.

Eine gut voranschreitende Automatisierung ist deshalb enorm wichtig“, erläutert Litzenberger. Die Einschätzung, dass Roboter den Menschen bereits in wenigen Jahren vollständig aus der industriellen Produktion verdrängen könnten, kann die IFR-Expertin allerdings nicht bestätigen. „Bis wirklich eine Ablöse stattfindet, wird wohl noch einiges an Zeit vergehen“, meint Litzenberger.

Der Einsatz von Industrierobotern habe gegenüber dem menschlichen Pendant aber einige gewichtige Vorteile. „In punkto Schnelligkeit und Genauigkeit sind Roboter unschlagbar“, stellt Litzenberger fest. Dennoch würden die elektromechanischen Gesellen in der Regel nur solche Aufgaben verrichten, die für den Menschen nicht zumutbar wären oder mit einer erhöhten Lebens- und Gesundheitsgefahr einhergehen. „Meiner Auffassung nach wird der qualifizierte Facharbeiter als Arbeitskraft in der Industrie auch weiterhin gefragt sein. Roboter sehe ich in diesem Zusammenhang eher als unterstützendes Element“, betont Litzenberger. „Deutschland hat in Bezug auf die Automatisierung schon viel erreicht. In der ein oder anderen Branche gibt es diesbezüglich aber sicher noch einiges an Nachholbedarf“, fasst Litzenberger zusammen.

Laut IEEE-Bericht kommen die meisten Industrieroboter weltweit gesehen derzeit in der Automobilbranche zum Einsatz. Mit 33,2 Prozent verrichtet gut ein Drittel der elektromechanischen Gehilfen in diesem Bereich ihre Arbeit. An zweiter und dritter Stelle folgen mit 9,9 Prozent die Elektro- und Elektronikbranche bzw. mit 9,4 Prozent die chemische Industrie.

Weitere Industriezweige, die Roboter in der Produktion einsetzen, sind der Maschinenbau (4,3 Prozent), die Metallverarbeitung (3,7 Prozent) oder die Nahrungsmittelindustrie (1,5 Prozent). Interessant ist auch die Auswertung der häufigsten Arbeitstätigkeiten, die Industrieroboter verrichten. So beschäftigt sich mit 35,4 Prozent die Mehrheit der Roboter mit der Handhabung von Materialien und der Steuerung bestimmter Arbeitsprozesse. Aber auch die Tätigkeit des Schweißens und Lötens ist mit 28,9 Prozent sehr stark gefragt. Im Bereich der Montage arbeiten zudem rund 13 Prozent der Industrieroboter.

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Markus Steiner pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.ieee.org http://www.ifr.org

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