Spannende Zukunft

Den Wissenschaftlern des CERN gelang es vergangenen Freitag erstmals, zwei Protonenstrahlen in entgegengesetzter Richtung durch den LHC zu schicken. Die Wiederinbetriebnahme stellt auch das am Steinbuch Centre for Computing (SCC) angesiedelte Grid Computing Centre Karlsruhe (GridKa) vor neue Herausforderungen.

Um die riesigen Datenmengen des Teilchenbeschleunigers verarbeiten und auswerten zu können, haben mehrere tausend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 50 Nationen ein globales Netz von Computern geknüpft. Einer der elf weltweiten Hauptknotenpunkte ist das Grid Computing Centre Karlsruhe (GridKa) am Steinbuch Centre for Computing (SCC).

„Am CERN erwartet man ein Datenaufkommen von etwa 16 Petabyte pro Jahr“, erklärt Dr. Holger Marten, Leiter der SCC-Abteilung Verteilte Systeme und Grid. Ein Petabyte sind eine Billiarde Byte – diese Datenmenge entspricht etwa 1,4 Millionen CDs. Für solche Datenmengen sind enorme Computerkapazitäten erforderlich – das GridKa als einer der Hauptknotenpunkte der weltweiten Grid-Infrastruktur stellt einen wesentlichen Teil zur Verfügung. Am SCC stehen mittlerweile über 8600 Hauptprozessor-Kerne sowie Festplatten und Bänder mit einer Gesamtkapazität von circa 14 Petabyte für die Auswertung und Analyse der LHC-Experimente bereit. „Mit dem Neustart blicken wir in eine spannende Zukunft – der Betrieb von GridKa sowie der gesamten, europäischen und weltweiten Grid-Infrastruktur findet nun unter echten Bedingungen statt“, sagt Holger Marten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass alles bisherige nur Probebetrieb war. Detektordaten aus Ereignissen der Höhenstrahlung, sogenannte „Cosmics“, werten die Karlsruher Wissenschaftler schon seit einem Jahr aus. Innerhalb der internationalen Grid-Infrastruktur verarbeiten derzeit mehr als 200 Virtuelle Organisationen zwischen 300.000 und 400.000 Jobs pro Tag.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung – Lehre – Innovation in einem Wissensdreieck.

Weiterer Kontakt:

Ursula Scheller
Steinbuch Centre for Computing (SCC)
Tel.: +49 721 608-4865
Fax: +49 721 32550
E-Mail: ursula.scheller@kit.edu

Media Contact

Dr. Elisabeth Zuber-Knost idw

Weitere Informationen:

http://www.kit.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer