Kosmos gleicht einer gigantischen Trompete

Das Universum gleicht nach Meinung Ulmer Forscher einer riesigen mittelalterlichen Trompete. Auf diese Form eines einfachen Trichters schließen die Physiker um Frank Steiner von der Universität Ulm aus Beobachtungen des Urknall-Echos, wie das Hamburger Magazin «Geo» in seiner Juni-Ausgabe berichtet. Das Urknall-Echo – die «kosmische Hintergrundstrahlung» – ist das noch heute messbare Nachleuchten des Ur-Feuerballs und stammt aus der Zeit knapp 400 000 Jahre nach dem Urknall.

Das Bild vom trichterförmigen Universum ist Steiner zufolge eine Vereinfachung, weil ein negativ gekrümmter dreidimensionaler Raum die Vorstellungskraft mathematisch Ungeübter übersteige. Tatsächlich würde das Universum nur die Wand der Trompete füllen, nicht ihren Hohlraum. Kein Raumschiff könnte das Horn verlassen. Fliegt es auf der Außenwand über das Ende des Trichters, kehrt es auf der Innenwand wieder zurück.

Auf die spitz zulaufende Trichterform kamen die Forscher, weil es in der Hintergrundstrahlung keine Temperaturschwankungen gibt, die eine bestimmte räumliche Größe überschreiten, berichtet «Geo». Außerdem könne diese Form die beobachtete elliptische Gestalt einiger Wärmeflecken in der Hintergrundstrahlung erklären. Diese Eigenschaften des Urknall-Echos könnten mit anderen Modellen wie dem kürzlich von einem französisch-amerikanischen Forscherteam vorgeschlagenen Fußball-Universum nicht in Einklang gebracht werden.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer