Biokraftstoffhersteller fordern Stopp für Importe, die Regenwald zerstören

Für die Importe wird häufig tropischer Regenwald gerodet, zum Beispiel im brasilianischen Amazonasgebiet. Dadurch wird nach einer Studie, die jüngst in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde, zwischen 300 und 400 Mal mehr Kohlendioxid freigesetzt als durch das Ethanol pro Jahr eingespart werden kann, das auf der gerodeten Fläche produziert wird.

Das Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, wird somit torpediert. „Während deutsche Biokraftstoffanlagen mittlerweile reihenweise abgestellt werden, weil sie keine Abnehmer für ihre nachhaltig hergestellten Produkte finden, bedient sich die Mineralölwirtschaft zweifelhafter Billigware“, sagt Petra Sprick, Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Deutschland importiert nach Schätzungen mehr als 80 % der für Ethanol gesetzlich vorgesehenen Zumischungsmenge zu Benzin.

„Die deutschen Biokraftstoffhersteller produzieren mit nachhaltig erzeugten heimischen Rohstoffen. Sie leisten durch die hohe Energie- und CO2 Effizienz ihrer technisch hochwertigen Anlagen einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Dies darf nicht durch die ökologischen Fehlentwicklungen in Südamerika und Asien wieder zu Nichte gemacht werden“, sagt Sprick. Solange durch den Einsatz billiger Importe ein bis zu 400 Mal höherer Umweltschaden verursacht werde, sei die Verwendung importierten Biokraftstoffes auch unter Verbrauchergesichtspunkten nicht zu rechtfertigen.

Der VDB begrüßt gleichzeitig die Initiative der Bundesregierung, eine Nachhaltigkeitsverordnung zu erstellen. Danach sind Biokraftstoffe nur förderungswürdig, wenn zum Beispiel ausgeschlossen werden kann, dass für die Produktion Regenwälder gerodet wurden. „Bis diese Verordnung in Kraft ist appellieren wir an die Mineralölwirtschaft, die Verwendung von billigen Importen aus Ländern einzustellen, in denen zur Gewinnung von Bioethanol massiv die Natur zerstört wird. Die Mineralölwirtschaft trägt mit ihren Einfuhren aktiv zur Umweltzerstörung bei“, sagt Sprick. Der billige Import sei zwar ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Verhalten, sei aber weder umweltfreundlich noch das, was der Gesetzgeber gewollt will.

Pressekontakt:

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V.
Frank Brühning
Pressesprecher
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
Tel. +49 (0) 30 / 72 62 59 – 54
Fax +49 (0) 30 / 72 62 59 – 19
E-Mail bruehning@biokraftstoffverband.de

Media Contact

Frank Brühning Verband der Deutschen Biokraftst

Weitere Informationen:

http://www.biokraftstoffverband.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

FDmiX: Schnelle und robuste Serienproduktion von Nanopartikeln

Verkapselungstechnologie der nächsten Generation… Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe bieten ein enormes Potenzial für die Medizin und eröffnen neue Therapieansätze. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen…

Sensor misst Sauerstoffgehalt in der Atemluft

Eine zu geringe oder zu hohe Sauerstoffsättigung im Blut kann bleibende körperliche Schäden bewirken und sogar zum Tod führen. In der Intensiv- und Unfallmedizin wird die Sauerstoffkonzentration der Patientinnen und…

Neue MRT-Technik erkennt Schlaganfälle in kürzester Zeit

Tag gegen den Schlaganfall: Forschende der Universitätsmedizin Mainz haben im Rahmen einer Studie erstmals eine KI-gestützte Magnetresonanz-Tomographie (MRT)-Methode untersucht, um akute ischämische Schlaganfälle effizienter detektieren zu können. Dabei setzten sie…

Partner & Förderer