Computerspiele fördern kreatives Denken doch nicht

Computerspiele können dem kindlichen Gehirn mehr schaden als nutzen. Sie stimulieren nur bestimmte Bereiche des Gehirns.

Wie Professor Ryuta Kawashima von der Universität Tohoku in Japan kürzlich in London sagte, stimulierten Computerspiele nur jene Hirnregionen, die optische Reize und Reaktionen sowie Bewegungen steuerten. Andere für die kindliche Entwicklung ebenfalls wichtige Hirnregionen würden dagegen gar nicht beansprucht.

Kawashima untersuchte zwei Gruppen von je etwa 80 Kindern: Die einen spielten mit Nintendo, die anderen addierten 30 Minuten lang einstellige Zahlen. Während der Versuche wurden die Gehirnaktivitäten beider Gruppen mit Magnetresonanz gemessen.

Ergebnis: Die Nintendo-Kids zeigten laut Kawashima lediglich erhöhte Aktivitäten in jenen Regionen der Frontallappen des Gehirns, die optische Reize und Reaktionen sowie Bewegungen steuerten. Dagegen wiesen die anderen Kinder vermehrt Aktivitäten sowohl in den links- als auch in den rechtsseitigen Regionen der Hirnfrontallappen auf.

Wie der Forscher der britischen Zeitung „Oberserver“ sagte, deute das darauf hin, dass Computerspiele nicht wie oft angenommen kreatives Denken und kognitive Fähigkeiten förderten, sondern bestimmte Teile des Gehirns unterentwickelt ließen. Das könne zu ernsthaften Verhaltensstörungen wie Aggressivität führen.

Eltern riet er, ihre Kinder zu ermutigen, möglichst viel mit Gleichaltrigen zu spielen, um so eine normale Entwicklung des Gehirns zu unterstützen.

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