Neue Tumormarker für Lungenkrebs entdeckt

Homburger Humangenetiker melden Fortschritte bei der Diagnose und Therapie von Lungenkrebs: Prof. Dr. Eckart Meese ist es gelungen, in Lungenkarzinomen Gene zu identifizieren, die als molekulare Marker eingesetzt werden könnten. Früherkennung und Therapiekontrolle ließen sich damit entscheidend verbessern.

Lungenkarzinome machen in den westlichen Industrienationen rund 30 Prozent aller durch einen Tumor verursachten Todesfälle aus. Trotz großer Anstrengungen in Forschung und Versorgung konnte die durchschnittliche Überlebensdauer von Patienten mit Lungenkarzinomen in den vergangenen Jahren jedoch nur unwesentlich verlängert werden.
Ein Schlüssel auf dem Weg zu einer verbesserten Behandlung von Patienten mit Lungenkarzinomen sind so genannte molekulare Marker. Sie ermöglichen eine frühzeitige Diagnose und lassen sich bei der Therapie zur Kontrolle des Heilungsprozesses einsetzen.

Professor Dr. Eckart Meese vom Institut für Humangenetik der Universität des Saarlandes in Homburg beschäftigt sich seit Jahren mit der genetischen Erforschung von Lungenkrebs und der Entwicklung von Tumormarkern. Jetzt ist es ihm gelungen, in bestimmten Lungenkarzinomen Gene zu identifizieren, die eine so spezifische Veränderung aufweisen, dass sie als Tumormarker dienen könnten. Diese Gene spielen unter anderem vor der Zellteilung bei der Übersetzung der genetischen Information in Proteine eine Rolle.
In einem weiteren Schritt will Prof. Dr. Meese nun klären, ob dieser Übersetzungs-Prozess bei Lungenkarzinomen generell gestört ist. Wenn ja, könnten diese Gene bzw. Proteine als neue Tumormarker in der Früherkennung und der Therapie von Lungenkrebspatienten Anwendung finden. Mit ersten Ergebnissen ist allerdings erst im Zeitraum von mehreren Jahren zu rechnen.

Kontakt:

Prof. Dr. Eckart Meese
Institut für Humangenetik
Tel.: 06841 – 16-26038
Sekretariat: 06841 – 16-23338
Fax: 06841 – 16-26185
E-Mail: hgemee@uniklinik-saarland.de

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