Erste elektronische Zeitung: Dünne Screens statt Papier

So wird die elektronische Zeitung aussehen

Testphase bereits angelaufen, weitere Projekte folgen

Die belgische Wirtschaftszeitung De Tijd startete vor wenigen Tagen die Testphase für eine elektronische Zeitung. Es handelt sich dabei um Screens, auf denen mikroskopisch kleine Kapseln, angeregt durch elektrische Ladungen, Bilder oder Schrift in schwarz-weiß anzeigen können. Diese so genannten iLiad E-reader wurden von dem Philips-Ableger iRex Technologies (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=051221004 ) entwickelt. Auch Sony wird noch dieses Jahr seinen E-reader präsentieren. Die Geräte sind ähnlich einer dünnen Tafel und leicht genug um in einer Hand gehalten zu werden. Updates werden über Internet empfangen und umgeblättert wird per Knopfdruck. Zusätzlich hat man auch die Möglichkeit seine eigenen Notizen festzuhalten. „Die Technologie steht am Anfang, aber es ist ein Stein ins Rollen gebracht worden“, meint Jochen Diekow von IFRA, einer Organisation für Zeitungsverlage, im Gespräch mit pressetext.

Weitere E-reader Projekte werden derzeit von der Zeitung Les Echos, IFRA und der New York Times geplant. Verlage erhoffen sich von der neuen Technologie, wieder mehr Leser zu erreichen und gleichzeitig an Druck- und Verteilungskosten zu sparen. Ein Vorteil für Leser wäre Flexibilität durch Updates rund um die Uhr. Auch für die Werbeindustrie könnte diese Entwicklung Vorteile bringen. Anzeigen könnten zeitlich angepasst werden, zum Beispiel Kaffee-Werbung am Morgen und Bier-Werbung am Abend.

„Momentan sind E-reader nur komplementär zur Zeitung gedacht. Auf längere Sicht könnten sie die Zeitung ersetzen. Für Wirtschaftszeitungen wie De Tijd ist es besonders interessant, da ihre Leser beispielsweise immer aktuelle Börsenkurse abrufen könnten“, prognostiziert Diekow. Die momentane, noch etwas unhandliche Technologie wird dabei nur ein Zwischenschritt sein. „Die große Hoffnung ist flexibles Papier.“

Elektronische Zeitungen werden sich wahrscheinlich eher an gedruckten Exemplaren orientieren, als am Internet. „Sie werden ,endlich’ sein, das heißt nicht wie im Internet, wo man unendlich von einem Link zum anderen kommt. Die Redaktion trifft eine Auswahl. Interaktivität wird aber auch ein Feature sein. Vorstellbar ist zum Beispiel, Leserbriefe an die Redaktion zu schreiben, nähere Informationen abzurufen oder Pdf-Dateien herunterzuladen“, erklärt Dieckow das Prinzip der elektronischen Zeitung.

Media Contact

Kristina Sam pressetext.austria

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