Mehr Pflanzen sorgen für mehr Regen

Dass mehr Regen zu besserem Pflanzenwuchs beiträgt ist alt bekannt. Neu hingegen ist, wie sehr Pflanzenwuchs auch zu mehr Niederschlag führt. Wie groß der Einfluss der Vegetation auf den Niederschlag tatsächlich ist, haben Forscher des Climate and Land Surface Interactions Centre (CLASSIC)herausgefunden. Demnach trägt der Pflanzenwuchs zu 30 Prozent an der jährlichen Niederschlagsmenge in der Sahelzone bei, berichten die Forscher in der jüngsten Ausgabe der Geophysical Research Letters.

Dass Pflanzen zum Wasserkreislauf und dadurch auch zur Feuchtigkeit und zum Niederschlag beitragen, ist in den Berechnungen der verschiedenen Klimamodelle mitberechnet worden. Unstimmigkeiten gab es allerdings bisher darüber, wie groß der Einfluss der Vegeatation tatsächlich ist. „Meerestemperaturen, Umweltverschmutzung durch Staub und Aerosole haben einen großen Einfluss auf die Niederschläge. Diese Faktoren können die langfristigen Klimaereignisse wie etwa die alle zehn Jahre auftretenden afrikanischen Dürren beeinflussen. Allerdings haben sie weit weniger Einfluss auf die jährlichen Niederschläge in ariden Regionen wie etwa der Sahelzone“, so Studien-Co-Autor Peter Cox von der University of Exeter. Hier spielen andere Faktoren wie etwa Vegetation eine wesentliche Rolle.

„Nach der Untersuchung von Satellitendaten, die zwischen 1982 bis 1999 aufgezeichnet wurden, sind wir zum Schluss gekommen, dass die Vegetation tatsächlich einen Einfluss auf die Niederschläge hat“, so Sietse Los, Studien-Co-Autor von der Environmental Modelling and Earth Observation Group am Department of Geography der Universität von Wales, im pressetext-Interview. Die Forscher hatten nämlich auch den „Grünfaktor“ der jeweils vorangegangenen Periode untersucht und festgestellt, dass dieser tatsächlich einen Einfluss auf die Niederschläge hat. Los räumt allerdings ein, dass das Forschungsergebnis weitere Untersuchungen erforderlich macht, denn mit den ersten Erkenntnissen stellen sich weitere Fragen, die derzeit unbeantwortet sind. „Ein internationales Forscherteam untersucht derzeit die Vegetation und den Pflanzenwuchs in Mali/Westafrika“, so Los, denn es ist für die Forscher von großem Interesse festzustellen, welche spezielle Art der Flora den Niederschlag bringt. „Es wäre gut zu wissen, ob Bäume oder Sträucher oder auch landwirtschaftlich nutzbare Pflanzen dafür reichen“, erklärt der Forscher.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer