GLORIA hat abgehoben
In 20 Kilometer Höhe, von Bord des russischen Forschungsflugzeugs „Geophysica“ aus, beobachteten die Wissenschaftler mit der Kamera klimarelevante Gase und atmosphärische Bewegungen mit bisher unerreichter Genauigkeit. Diese Messungen sollen zu wesentlich verbesserten Klimamodellen beitragen.
GLORIA ist die Abkürzung für „Gimballed Limb Observer for Radiance Imaging of the Atmosphere“. Dahinter steckt eine Infrarot-Kamera, die die von den atmosphärischen Gasen ausgesandte Wärmestrahlung in ihre Spektralfarben zerlegt.
Dadurch können diese Gase und ihre großräumigen Bewegungen sehr genau abgebildet werden.
GLORIA wurde am Forschungszentrum Jülich und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gemeinsam entwickelt. Es ist weltweit das erste einer neuen Generation von Messinstrumenten, die in Zukunft auch auf Satelliten eingesetzt werden sollen. Die Infrarot-Kamera registriert in zehn bis 20 Kilometern Höhe zahlreiche klimarelevante Spurengase, die hier durch atmosphärische Austauschprozesse vertikal und horizontal vermischt werden.
Das Gerät misst diese Prozesse erstmals mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung. So wird es für die Forscher möglich, aktuelle Klimamodelle zu testen und zu verbessern.
Ein weiterer Schwerpunkt der Messungen mit GLORIA sind die sogenannten „Schwerewellen“ in der Atmosphäre: starke Luftturbulenzen, die bei bestimmten Wetterlagen unter anderem an der Rückseite von Gebirgszügen entstehen. In der Luftfahrt sind diese Wellen gefürchtet, sie spielen aber auch für das Klima eine wichtige Rolle.
Nach erfolgreichem Ersteinsatz auf der „Geophysica“ wird das Spektrometer ab Sommer 2012 an Bord des neuen deutschen Forschungsflugzeugs „HALO“
installiert. Von 2020 an soll eine weltraumtaugliche Version von GLORIA wichtige Klimadaten an Bord eines ESA-Satelliten sammeln.
Informationen zu GLORIA:
http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2011/11-12-01Gl
oriaInExcelsis.html
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