Externe Brennstoffzelle für Laptops wird auf der CeBIT präsentiert

So breit wie ein Laptop (im Bild vorn), vier Zentimeter hoch und knapp ein Kilogramm schwer ist das Toshiba Brennstoff-zellensystem für unterwegs. <br> Foto: Toshiba <br>

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat eine externe Brennstoffzelle für Laptops entwickelt.

Die Direktmethanolbrennstoffzelle (DMFC) wird über ein Kartuschensystem mit Treibstoff versorgt und wiegt etwa 900 Gramm. Einen Prototypen stellt Toshiba diese Woche erstmals auf der Elektronikmesse CeBIT in Hannover vor.

Das System hat etwa die Grundfläche eines einmal der Länge nach gefalteten DIN-A-4-Blattes und ist vier Zentimeter hoch. Die Treibstoffkartuschen fassen entweder 50 oder 100 Milliliter hochkonzentriertes Methanol und wiegen 75 oder 120 Gramm. 50 Milliliter des Treibstoffs sollen eine Betriebsdauer von etwa fünf Stunden ermöglichen.

Die DMFC liefert eine durchschnittliche Leistung von 12 Watt und eine Spitzenleistung von 20 Watt. An den Laptop angeschlossen wird das System wie ein gewöhnlicher externer Akku. Eine ausgeklügelte Elektronik sorgt dafür, dass die Zelle immer genau die Leistung liefert, die auch benötigt wird.

DMFCs laufen bei Methanolkonzentrationen von nur drei bis sechs Prozent am effektivsten. Dies hätte extrem großvolumige Brennstofftanks zur Folge, die dennoch hauptsächlich Wasser enthalten. Die Entwickler von Toshiba haben dieses Problem gelöst, in dem sie das bei der kalten Verbrennung in der Zelle frei werdende Wasser wieder in die Brennstoffzuleitung einspeisen. Auf diese Weise bleibt dort die Methanolkonzentration gering, während in den Tanks hochkonzentriertes Methanol mitgeführt werden kann.

Mit dem System schickt Toshiba einen weiteren Konkurrenten im Wettlauf um den ersten marktreifen Laptop mit Brennstoffzelle an den Start. Im Rennen sind neben mehreren amerikanischen Firmen das Münchner Unternehmen Smart Fuell Cell und der Hersteller Masterflex aus Gelsenkirchen. Beide wollen wie Toshiba 2004 die ersten Produkte auf den Markt bringen. Keinem ist es jedoch bislang gelungen, die Brennstoffzelle so weit zu verkleinern, dass sie in das Gehäuse des Laptops passt. Eine solche Lösung gibt es bislang nur in einem Prototypen des Fraunhoferinstituts ISE in Freiburg, der noch mehrere Jahre von der Marktreife entfernt ist.

Media Contact

Ulrich Dewald Initiative Brennstoffzelle

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer