Unbekannte Mikroben im "toten" Fluss entdeckt

Forscher identifizieren neue Spezien im spanischen Rio Tinto

Wissenschaftler des Josephine Paul Center for Comparative Molecular Biology and Evolution haben im extrem sauren und giftigen, tiefrot gefärbten spanischen Rio Tinto ein florierendes Ökosystem entdeckt. Bisher ist man davon ausgegangen, dass der Fluss tot ist, da hohe Eisenkonzentrationen in den umgebenden Böden als Rost im Wasser gelöst sind. Die Forscher haben nun in dem 90 Kilometer langen Fluss spezielle Mikroorganismen entdeckt, die auf weitere bisher unbekannte Art schließen lassen, so ein Bericht im Journal of Eukaryotic Microbiology.

Linda Amaral Zettler vom Josephine Bay Paul Center entnahm Proben der Fluss-Sedimente und des Biofilms von lebenden bzw. toten Organismen, der den Boden und die Ufer bedeckt. Mittels molekularer Technik und DNA-Analysen bestimmten sie die Arten der Lebewesen, die im Fluss leben. Bei den Lebewesen handelt es sich hauptsächlich um neue Einzeller sowie photosynthetische Algen, die ihre Nahrung selbst herstellen. Unter den anderen detektierten Mikroben befinden sich heterotrophe Organismen, die sich von anderen Lebewesen ernähren. Für Zettler gibt es keine Zweifel, dass es sich um neue Spezien handelt. Zettlers Ergebnisse sollen das Verständnis verbessern, wie Organismen in einer lebensfeindlichen Umgebung überleben können, wie dies auch auf anderen Planeten der Fall ist.

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