China führt Biotech-Revolution

Regierung fördert Biotechnologie – Vorwiegend Einsatz für Ertragssteigerung von Pflanzen

Mit Unterstützung der Regierung hat sich China hinter den USA auf dem Gebiet der grünen Biotechnologie auf den zweiten Platz gehievt. Eine Studie der University of California, Davis, hat ergeben, dass China, abgesehen von Nordamerika, an mehr biotechnologisch hergestellten pflanzlichen Produkten arbeitet als jedes andere Land. Chinesische Forschungsinstitute behaupten, bereits 141 genmanipulierte Pflanzen entwickelt zu haben, von denen 65 bereits die Zulassung erhalten haben, so ein Bericht in der aktuellen Online-Ausgabe von Nature.

China investiert zunehmen in die neue Technologie. 1999 steckte das bevölkerungsreichste Land der Erde rund 112 Mio. Dollar in die Biotechnologie, im Vergleich dazu liegen die Ausgaben anderer Entwicklungsländer wie Indien und Brasilien bei 15 Mio. Dollar. Die Ausgaben der USA belaufen sich auf rund zwei bis drei Mrd. Dollar. Die Forschungsprogramme Chinas im Bereich der Genmanipulation sind zur Gänze vom Staat finanziert. Den Grund für den verstärkten Einsatz der Biotechnologie sieht Studienleiter Scott Rozelle in den Bedenken des Landes, den künftigen Lebensmittelbedarf mit der derzeitigen Produktion nicht decken zu können. Biotechnologie werde zur Ertragssteigerung eingesetzt. Mittels Genmanipulation sollen Nahrungsmittel wie Reis, Getreide oder Kartoffeln krankheitsresistenter werden. „Forscher sind nicht übermäßig motiviert, Kapital aus der Technologie zu schlagen“, sagte Rozelle. Dass die Biotechnologie in China an Fahrt gewinnt, sehen Skeptiker kritisch. Die Investitionen Chinas in die Biotechnologie könnten wichtige Ressourcen abziehen, die für die Forschung an langfristig ertragbringenden Anbaupraktiken verloren gehen.

Einen leistungsfähigen Wissenschaftszweig sieht China in der Genomforschung. China ist Mitglied des internationalen Human-Genom-Projekts. Um die Genomforschung wirtschaftlich selbst zu nutzen, wurden kleine Biotech-Firmen mit Unterstützung der Regierung gegründet. Um sich das nötige Know-how anzueignen, suchen Chinas Forscher die Kooperation mit internationalen Wissenschaftlern.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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