Bauherren und Unternehmen gemeinsam für mehr Sicherheit

Auf der Basis dieser Erhebung ist inzwischen eine Vielzahl von abgestimmten Instrumenten und praxisnahen Maßnahmen entwickelt und eingeführt worden. Der Schlüssel für sicheres, gesundes Arbeiten auf den Baustellen hängt vor allem von zwei Faktoren ab: exakter Planung und rechtzeitiger Information aller Beteiligten. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Ausschreibungen und Vergabeverfahren zu.

Wenn Auftraggeber für Baufirmen frühzeitig Sicherheit und Gesundheit berücksichtigen, garantieren sie auch für im Arbeitsschutz engagierte Firmen einen fairen Wettbewerb. Diese nachhaltige Vernetzung soll in der nächsten, aus dem Bremer Landesprogramm Arbeit und Technik von der EU und dem Bremer Gesundheitssenator geförderte Projektphase, bis 2008 erforscht und etabliert werden.

Im Verlauf des bisherigen Projektes hat sich gezeigt, dass die Einbeziehung von Auftraggebern und die unmittelbare Verankerung von Arbeitsschutz-Zielen bei der Auftragsvergabe und in der Auftragsabwicklung sinnvoll ist, um die „Wertschöpfungskette“ für die „Produktion von Arbeitssicherheit“ in der Bauwirtschaft weiter zu vervollständigen.

Mit der swb AG und der hanseWasser Bremen GmbH konnten zwei Auftraggeber als strategische Partner gewonnen werden, die durch Vorgaben des Konzerns das Führungssystem „Health, Safety, Environment (HSE)“ praktizieren und hierbei auch Auftragnehmer in einem Wissens- und Strategietransfer einbeziehen. Über diese Auftraggeber können weitere Klein- und Mittelunternehmen erreicht werden, die über die Auftragsvergabe in die Arbeitsschutzmaßnahmen der Auftraggeber swb AG und hanseWasser Bremen GmbH eingebunden werden können. Hierdurch lässt sich eine große Breitenwirkung erzielen. Es werden nicht nur Gewerke aus der unmittelbaren Bauwirtschaft einbezogen, sondern auch aus den Handwerksbranchen. Da die internen Leistungskennzahlen der Auftraggeber sich auch auf die Arbeitsunfälle der beauftragten Unternehmen beziehen, besteht bei allen Partnern ein nachhaltiges Interesse daran, Sicherheit und Gesundheit zu verbessern. Neben der Vernetzung, beispielsweise über das Internet, soll auch ein Verfahrensvorschlag (Code of Conduct) für Ausschreibungen sowie Vergabeverfahren für Sicherheit und Gesundheit erarbeitet werden. Das LernBau-Netzwerk kann durch langfristige Kooperationsbeziehungen auch als „Praxismodell“ für andere Branchen dienen, wenn die Übertragbarkeit des Verfahrens und seiner Instrumente nachgewiesen wird.

Neben Verfahrensvorschlägen und der Anpassung der verschiedenen Managementverfahren ist auch eine anschlussfähige Informationstechnologie für den Austausch und das Berichtsverfahren zwischen Auftraggeber und Projektakteuren zu entwickeln. Hier soll eine kompatible Software den Informationsaustausch zwischen den Akteuren unterstützen. Unterweisungs- und Qualifikationsangebote sind zu ermitteln, aufeinander abzustimmen bzw. zwischen Auftraggeber und den Projektakteuren zu verbinden. Dabei kann auf die Erfahrung und das umfassende praxisnahe Angebot der swb AG, hanseWasser Bremen GmbH aber auch der Arbeitsschutzinstitutionen im Netzwerk aufgebaut werden. Durch die inhaltliche Erweiterung des Projektes ist es möglich, deutlich bessere Bedingungen für den Aufbau eines nachhaltigen Kooperations-Netzwerkes in der Bauwirtschaft zu schaffen und darüber hinaus deutliche Fortschritte für Sicherheit und Gesundheit auf Baustellen zu erreichen.

Weitere Informationen über

Universität Bremen
Zentrum für Sozialpolitik
Dr. Wolfgang Ritter
Tel. 0421 218 3159
E-Mail: writter@zes.uni-bremen.de

Media Contact

Eberhard Scholz idw

Weitere Informationen:

http://www.lernbau-bremen.de

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