Wasser für die Städte der Zukunft

Etwa eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, etwa 2,5 Milliarden Menschen keine Toiletten, die den Namen verdienen. Der Weltwassertag der Vereinten Nationen macht alljährlich am 22. März auf die zentrale Bedeutung des Wassers für die Zukunft der Menschheit aufmerksam.

Der thematische Schwerpunkt liegt in diesem Jahr bei den Problemen durch die Verstädterung in den Schwellen- und Entwicklungsländern. „Wasser für die Städte: Antworten auf die urbane Herausforderung“ lautet das Motto. Nicht nur der Klimawandel, sondern auch die demographischen Veränderungen verleihen dem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser höchste Priorität.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt vor allem in Nordafrika mehrere Projekte zur Sicherung der Trinkwasserversorgung und zum Abwassermanagement. Gefördert wird zum Beispiel eine Kooperation der Fachhochschule Trier mit der South Valley University in Qena, Ägypten, zur Wiederverwendung von Abwässern in der Landwirtschaft. Ein vergleichbares Projekt wird auch in Tunesien gefördert. Die Wissenschaftszusammenarbeit mit den Ländern Nordafrikas wird angesichts der veränderten politischen Lage dort noch an Bedeutung gewinnen.

In Schwellen- und Entwicklungsländern in Asien, Südamerika und im Nahen Osten fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter anderem die Einführung eines Integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM). In Namibia zum Beispiel werden im Rahmen des Programms CuveWaters mit Technologien deutscher Unternehmen neue Wasserquellen erschlossen und nachhaltig nutzbar gemacht. Diese Maßnahme ist Teil des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement – NaWaM“, für den in den nächsten Jahren Fördermittel von 200 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden. Der Schwerpunkt ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen – FONA“. „Durch unsere Förderung stärken wir das innovative Potential der deutschen Forschung zur Lösung der nationalen und internationalen Herausforderungen für ein ressourcenschonendes Wassermanagement“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan.

Doch auch Deutschland selbst steht vor großen Herausforderungen im urbanen Wassermanagement. Durch den Klimawandel werden Hochwasser und Trockenperioden häufiger, die Winter niederschlagsreicher und die Sommer trockener. Die deutsche Bevölkerung wird sich bis 2050 voraussichtlich um etwa 10 Millionen Menschen verringern, aber verstärkt in Metropolregionen konzentrieren. Die Wasserinfrastruktur ist heute in vielen Städten und Gemeinden sanierungsbedürftig. Noch in diesem Jahr wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung deshalb die Fördermaßnahme „Intelligente Infrastrukturen für die Wasserwirtschaft“ anstoßen.

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Silvia von Einsiedel BMBF Newsletter

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