Tagung zu energierechtlichen Fragen

Die Planung großer Energieinfrastrukturvorhaben bewegt sich im Zieldreieck von Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.

Vor besonderen Herausforderungen steht der Ausbau der Übertragungsnetze angesichts der notwendigen Integration der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, der Verlagerung von Kraftwerksstandorten und der wachsenden europäischen Stromtransite. Dabei begegnet der Ausbau der Übertragungsnetze vielfachen Schwierigkeiten und Verzögerungen, die mittelfristig die Versorgungssicherheit beeinträchtigen könnten.

Vor diesem Hintergrund möchte die vom Energie-Forschungszentrum Niedersachsen, das federführend von der TU Clausthal betrieben wird, mit der Bundesnetzagentur durchgeführte Tagung den gegenseitigen Austausch aller Beteiligten und die Problemanalyse fördern. Dies soll zu größerer Klarheit über mögliche Maßnahmen beitragen, die einen schnelleren und sachgerechten Ausbau von Übertragungsnetzen fördern. Zudem ist unter Berücksichtigung der technischen Grundlagen der Feststellung der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit von Leitungsvorhaben nachzugehen.

Für die Entwicklung von Übertragungsnetzen gibt es bislang keine übergeordnete Planung wie etwa im Verkehrswegerecht. Das Energieleitungs-Ausbaugesetz möchte hier neue Wege beschreiten. Besonders umstritten ist die Rolle der Erdverkabelung. Auf Verwaltungsebene erfolgt die Leitungsplanung im Wege von Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren, die in der Verantwortung der zuständigen Landesbehörden liegen. Seit Einführung der Anreizregulierung zum 1. Januar 2009 gewinnt die Genehmigung von Investitionsbudgets durch die Bundesnetzagentur Bedeutung für die wirtschaftliche Durchführbarkeit von Netzausbauvorhaben.

Auf europäischer Ebene werden mit dem dritten Energiebinnenmarkt-Paket, der zweiten Überprüfung der Energiestrategie und dem Grünbuch zum europäischen Energienetz zunehmende Vorgaben zur integrierten Netzplanung und zur Förderung von bedeutsamen Leitungsvorhaben gesetzt. Schließlich soll ein Blick auf die Behandlung vergleichbarer Probleme in den USA geworfen werden.

Die Konferenz richtet sich an Teilnehmer aus Unternehmen und Verbänden, Wissenschaft und Behörden sowie Beratungsunternehmen, die mit Fragen der Planung von Übertragungsnetzen befasst sind. Sie versteht sich als Arbeitstagung und strebt wissenschaftlich fundierte Ergebnisse an.

Media Contact

Christian Ernst idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-clausthal.de

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