Proteinexperten treffen sich in Halle
Trotz dieser unterschiedlichen Fachgebiete vereint die Experten ein umfassendes Themengebiet: die Proteinhomöostase oder Proteostase.
Darunter versteht man die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Proteinen, die als Enzyme alle physiologischen Prozesse wie Atmung, Verdauung, Entwicklung und Immunabwehr aller Lebewesen steuern. Um das korrekte Zusammenspiel aller Proteine zu gewährleisten, müssen die Enzyme stets zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Aktivität wirken.
Proteine unterliegen daher einem ständigen Auf- und Abbau. Sie werden nach Bedarf produziert und nach Erfüllung ihrer Funktion inaktiviert und abgebaut. Auch fehlgefaltete, beschädigte, nichtfunktionierende Proteine werden von der Zelle erkannt und entsorgt.
Die Information über seine natürliche Halbwertszeit liefert jedes Protein gleich mit: Sie befindet sich am Amino-Ende, dem sogenannten N-Ende des Proteins. Die N-terminalen Aminosäuren bestimmen Schicksal und Lebensdauer des gesamten Proteins.
Eine Fehlfunktion in diesem feinregulierten Gleichgewicht ist die Ursache für viele schwerwiegende Krankheiten von Pflanze, Tier und Mensch.
Unter dem Dach der Proteostase wird man auf der N-Term 2017 über neurodegenerative Krankheiten und neue Therapien gegen Leberzellkarzinom ebenso diskutieren, wie über pflanzliche Stressreaktionen bei Sauerstoffmangel oder Krankheitsbefall. Aus diesem reaktiven Gebräu aufeinandertreffender Expertisen werden in jedem Fall neue Sichtweisen und Lösungsansätze erwachsen.
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