MARIE 2013: Von Myomen bis zum „Social freezing“

Zu der Jahrestagung erwartet Tagungsleiter Prof. Dr. Jürgen Kleinstein, Direktor der Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie, rund 150 niedergelassene und klinisch tätige Ärzte, medizinisch-technische Assistenten und Studenten.

Dr. Anke Britta Brössner, Oberärztin an der Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie, wird über die Probleme von Frauen sprechen, die durch das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-S) entstehen können. Polyzystische Ovarien sind einer der Hauptursachen für ungewollte Kinderlosigkeit junger Frauen. Mit PCO-S verbunden sind aber auch weitere Risiken, die den Betroffenen nicht immer auch bewusst sind. Das betrifft insbesondere ein erhöhtes Risiko von Kreislauferkrankungen und Endometriumkarzinome.

Mit dem Thema des vorzeitigen Schwangerschaftsaborts und der Curettage wird sich Prof. Dr. Jürgen Kleinstein in seinem Vortrag befassen. Er wird über Erfahrungen berichten, wonach auf Abortcurettagen oftmals zugunsten des Spontanaborts verzichtet werden kann. Die Chance auf Erfüllung des Kinderwunsches nach einer erneuten Befruchtung wird durch dieses Vorgehen nicht verringert, schlussfolgert Professor Kleinstein.

Eine neue medikamentöse Therapie von Uterusmyomen wird Prof. Dr. Hans-Joachim Ahrend, Praxis für Frauenheilkunde, Klinische Forschung und Weiterbildung in Magdeburg, vorstellen. In den vergangenen Jahren war er an den Studien zur Zulassung des selektiven Progesteron-Rezeptor-Modulators Ulipristalacetat beteiligt. Von der Therapie verspricht man sich eine Reduzierung des Anämie-Risikos durch Stopp der Uterusblutungen und einer Verkleinerung des Myom-Volumen, bei geringeren Nebenwirkungen als unter der bisherigen Behandlung mit GnRH-Agonisten.

Anschließend wird Privatdozentin Dr. Dolores Foth vom MVZ PAN Institut für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in Köln, über die vielfältigen endokrinen Störungen junger Mädchen und Frauen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren berichten. Sie wird den Frauenärztinnen und Frauenärzten zahlreiche praktische Tipps mit auf den Weg geben, wie diese Fehlentwicklungen des Hormonhaushaltes frühzeitig erkennen und gegensteuern können.

Mit der nicht immer reibungslosen Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten wird sich die Magdeburger Dipl.-Sprechwissenschaftlerin Karina Becker beschäftigen. Ihr Vortrag soll Ärzten helfen, auf das medizinische Halbwissen, das sich immer mehr Frauen vor dem Arztbesuch in Internet-Foren und Patienten-Chats aneignen, angemessen zu reagieren.

Mit dem provokativen Titel „Social freezing – Leben aus dem Eis“ wird sich im letzten Vortrag des Tages Privatdozent Dr. Sören von Otte vom Fertility Center Kiel befassen. Hintergrund ist die Technik der Vitrifikation, die eine sichere Kryokonservierung von Eizellen ermöglicht. Ursprünglich erdacht, um jungen krebskranken Frauen nach deren Genesung die Chance auf eigenes Kinderglück zu erhalten, wird das Verfahren inzwischen auch von gesunden Frauen im Rahmen ihrer Karriere- und Familienplanung genutzt. Auch das IVF-Labor der Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin hat die Technik der Eizell-Vitrifikation etabliert.

Programm unter
http://www.med.uni-magdeburg.de/Kliniken/Reproduktionsmedizin+und+Gyn%C3%A4kologische+Endokrinologie/Veranstaltungen/MARIE-p-21315.html
Weitere Auskünfte:
Prof. Dr. J. Kleinstein Magdeburg, Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrorinologie Magdeburg
Tel.: (0391) 67 17 390
E-Mail: juergen.kleinstein@med.ovgu.de

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Kornelia Suske idw

Weitere Informationen:

http://www.med.uni-magdeburg.de/

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