Lichtkunst aus der Wasserpistole

Mit der Wasserpistole entsteht an der Splashlights-Wand aus Wasserspritzern ein leuchtendes Graffiti. Foto: TU Ilmenau

„Splashlights“ – das ist eine mehr als sechs Quadratmeter große Wand mit fast 30.000 LED-Lichtern, die erst durch den Kontakt mit Wasser zum Leuchten gebracht werden. Die Installation wird vom 30. März bis zum 4. April auf der renommierten Lichtkunst-Ausstellung Luminale 2014 in Frankfurt am Main vorgestellt.

Die Installation der Studenten der TU Ilmenau verbindet Technik und Kreativität: Auf einer elektronischen Leiterplatte wird gemalt – aber nicht mit Pinsel und Farbe, sondern mit Wasser. Kommt das Wasser mit den LED-Lichtern in Berührung, leuchten die.

So entsteht mit Utensilien wie Wasserpistolen und Schwämmen an der „Splashlights“-Wand ein leuchtendes Graffiti. Die ambitionierten Studenten tauften ihre Installation „Splashlights“– nach den englischen Begriffen „splash“, zu Deutsch Spritzer oder Platscher, und „flashlight“, was übersetzt „Taschenlampe“ bedeutet. Nun stellen sie ihre Entwicklung auf der Luminale 2014 vom 30. März bis zum 4. April von 19 bis 23 Uhr in der Naxos Halle am Stand 098 vor.

Um den Besuchern der Lichtkunst-Ausstellung einen Eindruck von den kreativen Möglichkeiten der interaktiven Leinwand zu geben, sollen sich Künstler vor Ort daran erproben. Die Studentengruppe sucht daher Künstler, die die „Splashlights“-Installation einweihen. Geplant sind etwa dreißig-minütige Live-Acts an jedem Abend der Ausstellung, sagt Projektleiter Silvan Haselbach:

„Die genauen Zeitpunkte für die Vorführung der elektronischen Leinwand legen wir in Absprache mit den Künstlern und den anderen Ausstellern in der Naxos Halle fest. Wir wollen ja den bestmöglichen Effekt für Splashlights.“ Interessierte Künstler können über die E-Mail-Adresse artists@splashlights.de Kontakt zu den Studenten aufnehmen. Auch normale Ausstellungsbesucher können an der LED-Installation den Künstler in sich entdecken, denn – wie es im Programmheft der Luminale heißt – „Splashlights“ lebt von der Interaktion mit dem Besucher.

Ein besonderes Highlight soll schon die Vernissage am 29. März um 21 Uhr sein, bei der die Naxos Halle ihre Exponate erstmals einem ausgewählten Publikum präsentiert.

Die Entwicklung der „Splashlights“-Installation war für die Studenten der TU Ilmenau ein arbeitsintensives Projekt. Vom Design der Leiterplatten, die als Kontaktstellen dafür sorgen, dass die LEDs durch Wasser zum Leuchten gebracht werden, bis zum Anbringen der fast 30.000 LED-Lichter war es eine Mammutaufgabe.

Vor allem das Zusammenspiel von Strom und Wasser war eine besondere Herausforderung: Die empfindlichen Leiterbahnen auf der Vorderseite des Objekts drohten, sich unter der Doppelbelastung von elektrischer Spannung und Nässe aufzulösen. Um dies zu verhindern, haben die Studenten die Leiterplatten chemisch vergoldet.

„Trotzdem ist durch den ständigen Stromfluss eine Korrosion schwer zu verhindern“, weiß Silvan Haselbach. Doch die Studenten stehen mit den technischen Herausforderungen ihrer Installation nicht alleine da. Mehrere andere Fachgebiete der TU Ilmenau und Firmen, die am Projekt beteiligt sind, haben ihnen geholfen. Neun Unternehmen aus ganz Deutschland unterstützen das Ilmenauer Studententeam finanziell, aber auch mit Baumaterialien und Dienstleistungen.

Das innovative „Splashlights“-Projekt wird zudem von Forschungsgemeinschaften wie der studentischen „Forschungsgemeinschaft Elektronische Medien“, wissenschaftlichen Gesellschaften, Fördervereinen und dem Studentenverein „SWING e.V.“ unterstützt.

Wer die Entwicklung des Projekts und den Auftritt auf der Ausstellung mitverfolgen möchte, kann dies auf www.splashlights.de und www.facebook.com/splashlights tun.

Kontakt:
Silvan Haselbach
Teamleiter Studentenprojekt „Splashlights“
E-Mail: silvan.haselbach@tu-ilmenau.de

Media Contact

Bettina Wegner idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.tu-ilmenau.de

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