Leibniz-Kolleg Potsdam – Die Suche nach außerirdischem Leben

Im 21. Jahrhundert nun hat die Suche nach außerirdischem Leben konkrete wissenschaftliche Formen angenommen. Auf breiter Basis arbeiten Naturwissenschaftler wie Astrophysiker, Biologen und Geophysiker zusammen intensiv an der Lösung dieser extrem schwierigen und vielschichtigen Aufgabe. „Dort draußen“, sagen die Potsdamer Astrophysiker mit dem Blick in den interstellaren Raum, ist jedoch mehr, als wir uns vorstellen“.

Die Vorträge des diesjährigen 13.Leibniz-Kollegs zeigen den aktuellen Stand der Forschung und erklären interdisziplinäre Denk- und Forschungsansätze.

Eine der entscheidenden, grundsätzlichen Fragen lautet dabei, wonach suchen wir eigentlich, unter welchen physikalischen Voraussetzungen kann Leben im Universum überhaupt entstehen oder existieren? Diese Frage beantwortet der Vortrag von:

Prof. Dr. Philipp Richter, Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam
„Der kosmische Materiekreislauf“
am Donnerstag, den 28. Mai 2009 um 13.00 Uhr,
Universitätscampus Golm, Haus 27, Hörsaal 0.01, Karl-Liebknecht-Straße 24/25, 14476 Golm.

Nach unserem Verständnis ist Leben im Universum nur auf erdähnlichen Planeten und Monden möglich. Die jüngsten spektakulären Entdeckungen von extrasolaren Planeten belegen, dass viele Sterne in der Milchstraße Planetensysteme aufweisen, und dass damit die Wahrscheinlichkeit für die Existenz außerirdischen Lebens insgesamt sehr hoch ist. Doch wie bilden sich Planetensysteme? Wie entstehen die schweren Elemente, aus denen die felsigen Planeten und Monde, aber auch die Lebensformen selbst, aufgebaut sind? Dieser Vortrag gibt einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der schweren Elemente, die die Existenz von Leben im Universum erst möglich machen.

Doch selbst wenn die physikalischen Bedingungen zunächst erfüllt sind, so muss sich organisches Leben unter extremen Bedingungen auch aus biologischer Sicht entwickeln und behaupten können. Auf unserem Planeten lassen sich Extrembedingungen für die Entstehung von Leben beobachten – und modellhaft Rückschlüsse auf das Leben im Universum ziehen:

Dr. Elly Spijkerman, Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam
„Astrobiologie: Können wir Leben auf dem Mars erwarten?“
am Donnerstag, den 28. Mai 2009 um 14.00 Uhr,
Universitätscampus Golm, Haus 27, Hörsaal 0.01, Karl-Liebknecht-Straße 24/25, 14476 Golm.

Der Vortrag fokussiert auf die Erforschung von zwei extremen Lebensräumen unserer Erde, welche denen des Mars und des eisigen Jupiter-Mondes Europa durchaus ähnlich sind: Ein Gletscher in der Antarktis und ein saurer Tagebausee in der Lausitz. Dabei geht es darum, Leben am Limit und die Voraussetzungen des Lebens grundsätzlich zu verstehen: die irdischen Mondlandschaften zeigen überraschendes und spektakuläres Leben.

Das weltweit bekannteste und populärste Projekt bei der Suche nach Leben außerhalb der Erde ist das amerikanische SETI-Projekt (Search for Extraterrestrial Intelligence / Suche nach außerirdischer Intelligenz). SETI forscht im Radiowellenbereich des elektromagnetischen Wellenspektrums mit Radioteleskopen nach Kommunikationssignalen fremder Zivilisationen.

Einer der SETI-Gründer – und eine Legende – ist der Vordenker dieser Forschungsrichtung der Amerikaner Frank Drake. Er hält den Festvortrag des diesjährigen Leibniz-Kollegs:

Professor Frank Drake
Director (emeritus) SETI – Institute
„Astrophysics and the Search for Extraterrestrial Life „
Donnerstag, den 28. Mai 2009 um 16.00 Uhr ,
Auditorium maximum der Universität Potsdam, Am Neuen Palais, 14469 Potsdam
Frank Drake gilt als Pionier und einer der Väter der SETI-Forschung. Der Direktor (emeritus) des SETI-Instituts entwickelte die Drake-Gleichung. Diese Formel gilt seither als Grundlage aller weiterführenden Diskussionen in Bezug auf die Suche nach extraterrestrischem Leben. 1974 sandte er in Zusammenarbeit mit Carl Sagan und weiteren Wissenschaftlern mit dem Arecibo-Radioteleskop eine Botschaft ins All. Drake schrieb über 150 Artikel und Bücher, unter anderem 1984 mit Dava Sobel als Co-Autor das Buch „Signale von anderen Welten“ (engl. Is anyone out there?).

Im Anschluss an den Festvortrag wird der diesjährige Publikationspreis an Nachwuchs-wissenschaftler/innen sowie der Sonderpreis für Polymerwissenschaften in Berlin und Brandenburg verliehen.

Partner des diesjährigen Leibniz-Kollegs sind u.a. das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) und die Institute für Physik und Astronomie, für Biochemie und Biologie sowie für Geowissenschaften an der Universität Potsdam (UP). Neben den oben genannten Vorträgen findet am AIP unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus G. Strassmeier ein wissenschaftliches Kolloquium zum Thema des Leibniz-Kollegs statt.

Anmeldung von Journalisten bitte bei Susanne Milde, milde@mildemarketing.de.
Weitere Informationen sowie Abbildungen stellen wir gern zur Verfügung.
Das Leibniz-Kolleg Potsdam
Potsdam ist nicht nur bekannt für seine einzigartige Kulturlandschaft, sondern auch als ausgewiesener Wissenschaftsstandort mit einer langen Tradition. In der seit 1998 jährlich stattfindenden öffentlichen Vortragsreihe, die sich an Schüler(-innen) und Lehrer (-innen), Studierende und die Allgemeine Öffentlichkeit richtet, erklären Spitzenforscher auf Einladung des Leibniz-Kollegs ihre Arbeit. Damit soll naturwissenschaftliche Forschung für einen breiten Kreis von Zuhörern wahrnehmbar und interessant werden: Die gewählten Themen greifen gerade solche – auch in Potsdam vertretene – Forschungsgebiete auf, in denen in allernächster Zeit wichtige Entdeckungen erwartet werden. http://www.leibniz-kollegpotsdam.de

Das 13. Leibniz-Kolleg findet mit freundlicher Unterstützung der Hasso Plattner Förderstiftung, Universitätsgesellschaft Potsdam e.V., Merck KGaA, Siemens AG, sowie Milde Marketing Wissenschaftskommunikation und dem Printmedienpartner Potsdamer Neueste Nachrichten statt.

Media Contact

Sylvia Prietz idw

Weitere Informationen:

http://www.leibniz-kollegpotsdam.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer