Landesregierung stellt Weichen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in MINT-Fächern:

Wie kann Niedersachsen den Fachkräftebedarf in den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sichern? Mit dieser Frage beschäftigen sich heute 200 Expertinnen und Experten auf einer öffentlichen Fachtagung in Hannover. Eingeladen haben das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie das Niedersächsische Kultusministerium.

„Wir stärken die MINT-Studienfächer, wollen mehr junge Menschen für die MINT-Berufe begeistern und sie auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Studienabschluss unterstützen“, sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. „MINT beginnt schon in KITA und Schule“, unterstreicht die Niedersächsische Kultusministerin, Frauke Heiligenstadt.

„Wir müssen vor allem die Übergänge aktiv gestalten und die Kooperation der Bildungsbereiche und -einrichtungen weiter fördern. Wir möchten durch spannenden, motivierenden Unterricht das Interesse für die MINT-Fächer weiter stärken, dabei insbesondere auch die Mädchen gezielt ansprechen und damit das Berufs- und Studienwahlspektrum erweitern. Der moderne Unterricht in diesen Fächern macht nicht nur Freude, er ist auch gekennzeichnet durch anwendungsorientiertes und problemlösendes Lernen. Dabei hat das Experimentieren einen hohen Stellenwert“, sagt die Kultusministerin.

Niedersachsen bringt viel auf den Weg, um die MINT-Fächer zu stärken. Neben dem Ausbau der MINT-Studienplätze haben sich die Hochschulen für beruflich Qualifizierte ohne Abitur geöffnet. Außerdem hat das Land ein Fachhochschulentwicklungsprogramm gestartet.

MINT-Studienfächer sind für Niedersachsen von erheblicher Bedeutung. MINT-Berufe haben eine besondere Relevanz für Wirtschaft und Innovation. Zugleich steht das Land vor den Herausforderungen des demographischen Wandels und der Frage, wie auch in der Zukunft genügend hoch qualifizierte Fachkräfte gewonnen werden können. Diese Fragen betreffen den Handwerksbetrieb, kleine und mittelständische Unternehmen und Großbetriebe vor allem in den niedersächsischen Schwerpunktbranchen wie „Agrar und Ernährung“, „Energie“ oder „Mobilität“.

Im Vorfeld der Tagung hatten Wissenschafts- und Kultusministerium eine Bestandsaufnahme u.a. mit Hilfe der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) durchgeführt, um die vielfältigen Maßnahmen zur Unterstützung des MINT-Studienerfolgs zu erheben und einzuordnen. „Die Vielzahl der Maßnahmen ist beeindruckend, jetzt gilt es, die erfolgversprechenden herauszufiltern“, sagt Heinen-Kljajić.

In Vorträgen und Sessions widmet sich die Tagung folgenden Fragen:

• Welche Grundlagen müssen für ein fachlich erfolgreiches MINT-Studium schon in der Schule vermittelt werden?
• Welche Rahmenbedingungen unterstützen die Kooperation der Akteure aus den verschiedenen Bildungsbereichen und wie können die Übergänge im Sinne einer „Bildungskette“ noch besser gestaltet werden?
• Wie wird das gesellschaftliche Bild der MINT-Fächer durch die Medien geprägt?
• Wie passgenau können Zielgruppen angesprochen werden?

Die Erkenntnisse der Voruntersuchung und die Tagungsergebnisse werden in einem MINT-Bildungsbericht zusammengefasst und veröffentlicht.

Die Tagung wird gemeinsam veranstaltet vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Niedersächsischen Kultusministerium zusammen mit der ZEvA und der NTH sowie mit Unterstützung der Stiftung NiedersachsenMetall.

Media Contact

Petra Wundenberg idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.mwk.niedersachsen.de

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