Keine Narben nach Hals-OP

Welche Operationen im Kopf- und Halsbereich können heute minimal-invasiv durchgeführt werden? Ab welchem Grad der Schwerhörigkeit ist ein Cochlea Implantat angezeigt? Wo steht die Antikörper-Therapie?

Diese und weitere aktuelle Fragen der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sind Thema der 95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte am 16. und 17. September 2011 in der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg. Mehr als 300 Hals-Nasen-Ohrenärzte treffen sich zu dieser Fortbildungsveranstaltung unter Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter K. Plinkert, Ärztlicher Direktor der Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg. Die Teilnahme ist noch möglich.

Ein sieben Zentimeter langer Schnitt am Hals war bisher nötig, um z.B. eine entzündete Speicheldrüse am Unterkiefer oder Lymphknoten im Hals zu entnehmen. Dank neuer endoskopischer Techniken kann Patienten eine solche Narbe in Zukunft erspart bleiben: Zwei kleine, nur einen Zentimeter lange Schnitte am Hals oder im Gesichtsbereich reichen aus. Bei manchen Eingriffen ist auch ein Zugang durch den Mund möglich, der keine sichtbare Narbe hinterlässt. Bisher werden diese schonenden Verfahren erst an sehr wenigen Zentren in Deutschland angeboten. Zusammen mit neuen Anwendungen der robotergestützten Chirurgie in der HNO-Heilkunde bilden sie einen Schwerpunkt der Fortbildungsveranstaltung.

Weitere Vorträge und Workshops beschäftigen sich mit der Anwendung von teilweise oder vollständig implantierbaren Hörsystemen bei Schwerhörigkeit, Taubheit und Tinnitus. So profitieren z.B. von einem Cochlea Implantat, einer elektrischen Innenohrprothesen, nicht nur ertaubte, sondern auch hochgradig schwerhörige Patienten. Den aktuellen Stand in der Behandlung von Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich stellen Strahlentherapeuten und internistischen Onkologen im Rahmen einer interdisziplinären Diskussion vor.

In seinem Festvortrag am Samstag, den 17. September, um 9.30 Uhr, spricht der renommierte Medizinethiker Professor Dr. Wolfgang U. Eckart, Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, über die ethischen Aspekte des Behandlungswechsels bei onkologischen Patienten mit ausgeschöpfter kurativer Therapie. Zentrale Fragen sind: Ab welchem Zeitpunkt sind kurative Therapien nicht mehr vertretbar? Wie erhält man die Lebensqualität des Patienten?

Kongressbegleitend werden eine große Anzahl an Weiterbildungskursen und der Besuch des Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums (HIT) angeboten.

Programm und weitere Informationen im Internet:
http://www.hno-suedwest.de
Kontakt:
Professor Dr. med. Dr. h.c. Peter K. Plinkert (Tagungspräsident)
Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-,
Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 67 09
E-Mail: peter.plinkert@med.uni-heidelberg.de
Prof. Dr. med. Ingo Baumann (Leitung Organisation)
Leitender Oberarzt der Klinik für Hals-, Nasen-,
Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 67 09
E-Mail: ingo.baumann@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

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