Internationaler Kongress: Computerspiele und Gewalt
Abstumpfung ist nur ein Effekt von Gewalt in Computerspielen. Medienforscher aus den USA und Deutschland präsentieren am 20. November 2008 auf dem Kongress „Computerspiele und Gewalt“ vier neue Längsschnittstudien, die den Gewaltkonsum durch Computerspiele als Ursache für Veränderungen der Persönlichkeit und reale Gewalttätigkeit belegen.
Prof. H. Lukesch (Univ. Regensburg) gibt einen grundlegenden Überblick über Methoden der Wirkungsforschung, die zum Verständnis der Effekte von Mediengewalt notwendig sind. Prof. D. A. Gentile (Iowa State University) wird den Forschungsstand in den USA sowie seine eigene Längsschnittstudie darstellen. Drei aktuelle deutsche Langzeitstudien (Dr. I. Möller, Univ. Potsdam; Dr. Hopf, Schulberatung Obb.-Ost; Dr. T. Mößle, KFN Hannover) belegen gewaltorientierte Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland.
Weiterhin werden die „schleichende Militarisierung und Brutalisierung der Gesellschaft“ (Dr. R. Fromm, Wiesbaden) dokumentiert und eine Analyse der Reaktionen von Spielern auf öffentliche Kritik (Prof. G. L. Huber, Univ. Tübingen) dargestellt. Darüber hinaus wird das Gutachten des Bredow-Instituts für die Bundesregierung zum Jugendmedienschutz in Deutschland auf seine wissenschaftliche Einseitigkeit hin untersucht (Dr. R. H. Weiß, Stuttgart).
Der Medienkongress „Computerspiele und Gewalt“ ist eine Kooperation der Hochschule München und der Ludwigs-Maximilians-Universität München und richtet sich an Eltern, Lehrkräfte, Studierende, Wissenschaftler und Politiker.
Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. Um frühzeitige Anmeldung wird gebeten.
Der Besuch des Kongresses kann als Fortbildungsangebot für Lehrer/innen anerkannt werden und ist in der Datenbank „Fortbildungen in bayerischen Schulen“ (FIBS) für bayerische Lehrkräfte mit aufgenommen. Teilnahmebestätigen erhalten Sie auf Wunsch am Kongresstag.
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