Internationale Konferenz zum Biomining ab Sonntag in Freiberg
Mikrobielle Prozesse können nicht nur bei der Sanierung von Böden und Wässern einen wichtigen Beitrag leisten. Auch bei der Rohstoffgewinnung aus primären Lagerstätten, aus Halden und Industrierückständen sowie beim Recycling eröffnet sie erhebliche Potenziale.
Im Rahmen des International Biohydrometallurgy Symposiums stellen Referenten aus aller Welt, darunter China, Südamerika, Südafrika und Europa, ihre neuesten Forschungsergebnisse zu allen Aspekten von der Untersuchung geeigneter Mikroorganismen bis hin zum Aufbau großindustrieller Anlagen zur Gewinnung von Rohstoffen durch „Biolaugung“ vor.
Dabei werden Halden oder große Tanks mit dem zerkleinerten Material befüllt und mit Wässern „geimpft“, die natürlich vorkommende Mikroorganismen enthalten. Diese Organismen setzen im Rahmen ihres Stoffwechsels wertvolle Elemente aus dem Gestein frei, die hinterher aus den abfließenden Wässern zurückgewonnen werden können.
Weitere Einsatzgebiete für Biotechnologie im Bergbau ist die Sanierung von Halden und Bergbauwässern durch mikrobielle Methoden oder mit Hilfe von Pflanzen, die in der Lage sind, beispielsweise bestimmte Metalle aus dem Boden aufzunehmen und anzureichern („Phytoremediation“).
Das International Biohydrometallurgy Symposium wurde 1978 in Wolfenbüttel ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt; nach Stationen in Chile und auf Bali ist es 2017 erstmals in Freiberg zu Gast. Organisiert wird es von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. in Frankfurt in Kooperation mit der TU Bergakademie Freiberg und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Information für Journalisten: Pressekontakt vor Ort ist Dr. Kathrin Rübberdt, ruebberdt@dechema.de; Telefon 069-7564-277.
http://dechema.de/IBS2017.html – Webseite der IBS 2017 (englischsprachig)
http://dechema.de/dechema_media/PP_Geobiotechnologie_einzel.pdf – Statuspapier Geobiotechnologie
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